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Sebastian Vettel (Ferrari): «Niki hätte sich gefreut»

Von Mathias Brunner
​Ferrari erhält Rang 2 geschenkt: Die Fünfsekundenstrafe für Max Verstappen bedeutet, dass Vettel und Bottas um je einen Rang vorrücken. Das Auto von Seb wurde zu heiss, die Reifen blieben zu kalt.

Sebastian Vettel hielt sich bei diesem Grossen Preis von Monaco immer in Lauerstellung. Er folgte Lewis Hamilton und Max Verstappen die ganze Zeit über in geringem Abstand, mal unter einer Sekunde, mal über eine Sekunde. Zwischendurch liess sich der vierfache Champion zurückfallen: Sein Ferrari wurde hinter dem Wagen von Verstappen zu heiss. Wieder aufschliessen, das war kein Problem, denn Vettel konnte an sich schneller fahren als der führende Hamilton, der wiederum Verstappen aufhielt. Eine alte Monaco-Weisheit hat sich jedoch wieder mal erhärtet: Nicht unbedingt das schnellste Auto gewinnt am Ende.

Das Ironische bei Sebastian Vettel: Während Motor und Bremsen in den Luftwirbeln von Verstappens Auto zu heiss wurde, waren seine Reifen zu kalt, um einen vielversprechenden Angriff zu wagen.

Vettel nach dem Rennen: «Das war ein schwieriges Stück Arbeit, in Monaco kann immer alles passieren, das haben wir heute wieder gesehen. Mein Start war gut, aber der Start von Max war nichts weniger als sensationell.»

«Später tauchten wir alle zusammen an die Box, und ich habe zuschauen können, wie sich die Wagen von Verstappen und Bottas berührt haben. Durch den Platten von Bottas sind wir um einen Rang vorgerückt, durch die Strafe für Verstappen haben wir Platz 2 geschenkt erhalten, aber das gehört auch zum Sport. Vor dem Rennen hätten wir nicht unbedingt mit dem zweiten Rang gerechnet.»

«Ich wollte einfach versuchen, so viel Druck wie möglich aufrecht zu erhalten und in der Nähe bleiben. Du weisst nie, was passiert. Zum Ende wollte ich nochmals versuchen, Max das Leben schwer zu machen, aber wie sich herausstellte, hatte ich selber alle Hände voll zu tun, weil ich Probleme mit den Hinterreifen hatte. So wie das aussah, hatten Lewis und Max Probleme mit körnenden Walzen, das war bei mir nicht so. Bei mir war vielmehr das Problem, dass die Reifen nicht warm genug wurden.»

«Kurz vor vor Schluss wusste Giovinazzi nicht, wo er mich vorbeilassen soll, da waren auf einmal ein paar Sekunden dahin, aber das hätte ohnehin nicht viel ausgemacht.»

«Wir haben heute ein wenig Glück gehabt, aber wir nehmen diesen zweiten Platz dankbar mit. Das ist ein gutes Ergebnis fürs Team. Wir wissen, dass wir nicht schnell genug sind und viel Arbeit haben. Unsere Situation hat sich nicht geändert. Wir hatten jetzt ein Rennen, in welchem wir wirklich gut waren, das war Bahrain, in den anderen Grands Prix hat sich gezeigt – es mangelt einfach an Abtrieb. Wir sind nicht so schlecht, wie die Ergebnisse zeigen. Ich bleibe dabei: Wir haben ein gutes Auto, aber wir schaffen es nicht, ständig das Beste aus diesem Potenzial zu machen. Wenn wir die Reifen ins optimale Betriebsfenster bringen, dann sind wir konkurrenzfähig.»

«Aber heute geht es um den Sieger, also herzliche Gratulation an Lewis. Und es geht um einen Freund, den wir verloren haben. Ich bin sicher, Niki hätte an diesem Rennen seine Freude gehabt. Ich bin sicher, er wird uns immer begleiten, wir werden ihn vermissen. Niki Lauda war schon zu Lebzeiten eine Ikone, und das wird er auch nach seinem Tod bleiben.»

Beim ersten Rennen, nachdem wir Niki Lauda verloren haben, landen auf den ersten zwei Plätzen Weltmeister, die beide Lauda-Tributhelme getragen haben.

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