Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Netflix: Machen Mercedes und Ferrari endlich mit?

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton

Die Netflix-Doku «Drive to Survive» erhält von den GP-Fans viel Lob. Aber ausgerechnet die Formel-1-Hauptdarsteller Mercedes und Ferrari sind fast unsichtbar. Das könnte sich ändern.

Im März feierte die zehnteilige Formel-1-Dokuserie «Drive to Survive» Premiere auf dem Streaming-Portal Netflix. Viele Grand-Prix-Fans sind beeindruckt davon, wie die menschlich-emotionale Seite des Sports in den Mittelpunkt rückt, die Leidenschaft der Menschen ist fast greifbar.

Zahlreiche Zuschauer haben auch bemerkt: Ausgerechnet die Top-Teams Mercedes und Ferrari sind so gut wie unsichtbar. Der Grund: Eine mögliche Ablenkung im Kampf um den Titel.

«Die Medienarbeit ist bereits ein großer Teil unseres Wochenendes, und ich fand, wenn wir noch mehr machen, dann ist das unserer Leistungsfähigkeit abträglich», erklärte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff die Nebenrolle.

Das Gute war, dass andere in den Mittelpunkt rückten, wie der heimliche Held Günther Steiner, Teamchef von Haas. Aber klar: Im Sinne des Erfinders war das nicht. Die beiden Rennställe, die um den Titel fahren, sollen dann auch eine Hauptrolle einnehmen.

Das könnte in Zukunft so sein, stellte Formel-1-Boss Chase Carey in Aussicht. «Fans wollen im Auto sitzen, in den Boxen sein, vor den Monitoren der Ingenieure. Und nicht nur während der Rennen», sagte Carey La Presse.

«Es war ein großartiges Marketing-Projekt, auch wenn nicht alle mitgemacht haben», so Carey weiter. Aber: Bei Mercedes und Ferrari hat man den Erfolg registriert.

Carey: «Sie haben den Erfolg der Serie gesehen und wir hatten gute Diskussionen mit ihnen über die Möglichkeit, in anderen ähnlichen Projekten mitzumachen, gesprochen, falls wir eine weitere Saison machen.»

Er betont, wie wichtig Dinge wie die Doku für die Königsklasse sind. «Die Formel 1 musste sich entwickeln. In einem Markt, wo die Kunden von allen Seiten umworben werden, müssen wir uns immer wieder neu erfinden, um erfolgreich zu sein.» Das Ziel: Den Fans einen beispiellosen Zugang zu ermöglichen. «Die Möglichkeiten mit den neuen Technologien sind unendlich.»


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