Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren-Technikchef James Key: «So ging das nicht»

Von Mathias Brunner
​McLaren im Aufwind: Carlos Sainz und Lando Norris haben ihre Papaya-Renner so oft in die Top-Ten gefahren, dass McLaren auf WM-Rang 4 liegt. Technikchef James Key sagt, wie es weitergeht.

McLaren hat es sich zur Sommerpause auf dem vierten Platz im Konstrukteurs-Pokal gemütlich gemacht, die Engländer haben stattliche 82 Punkte eingefahren, dreissig Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Carlos Sainz ist als bester Fahrer ausserhalb der Top-Team-Piloten WM-Siebter, der junge Lando Norris liegt auf dem eindrucksvollen zehnten WM-Rang.

Während der Aufwärtstrend von McLaren unverkennbar ist, denkt Technikchef James Key längst an die Zukunft. Er hat die Weichen dazu gestellt, dass die zehnjährige Partnerschaft mit den Windkanal-Fachleuten von Toyota in Köln zu Ende geht und dass auf dem McLaren-Gelände von Woking ein neuer Windkanal gebaut wird. Mit diesem Werkzeug soll McLaren wieder zum Sieger werden. Zur Erinnerung: Letzer McLaren-Triumph – Brasilien 2012 (Jenson Button). Letzte McLaren-Pole – Brasilien 2012 (Lewis Hamilton).

«Als Andreas Seidl und ich zu McLaren kamen», sagt der 47jährige Key gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite, «da waren wir uns bald einig – es muss ein topmoderner Windkanal her. Wir hatten eine tolle Zusammenarbeit mit Toyota, und noch heute ist die Arbeit der Kölner ausgezeichnet. Aber auch sie können nichts an der Tatsache ändern, dass der Windkanal eben in die Jahre gekommen ist, so ging das auf die Dauer nicht. Und die Arbeit in einem zeitgemässen Windkanal ist einer der Schlüssel zum Erfolg, auch wenn die Öffentlichkeit davon wenig zu sehen bekommt.»

«Die Rennställe investieren viel Zeit, Geld und Schweiss in die Arbeit dort, die Technik und die Methodik sind überaus faszinierend. Aber um die besten Ergebnisse zu erzielen, brauchst du eben eine moderne Anlage.»

«Wir sind an einem Punkt, an welchem sich Flussdynamikberechnung und Windkanal-Arbeit sehr schön ergänzen. Die Berechnungen werden immer ausgeklügelter, wie sich der Luftstrom um das Auto herum verhält. Aber noch kann die Berechnung den Windkanal nicht ersetzen. Ich kann mir vorstellen, dass dies eines Tages nicht mehr nötig sein wird, aber so weit sind wir nicht.»

James Key weiter: «Es war naheliegend, dass wir einen den Kanal hier bei uns bauen. Das sahen auch die McLaren-Teilhaber so. So wie es aussieht, werden wir künftig weniger und weniger Zeit im Windkanal erhalten, aus Spargründen. Umso wichtiger ist es, dass wir in einer erstklassigen Anlage arbeiten können. Der Windkanal ist ganz elementar auf unserem Weg zurück.»

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