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Sebastian Vettel zur Mercedes-Lenkung: Wie Flip-Flops

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel macht sich Gedanken über die neue Wunder-Lenkung von Mercedes: Warum er nicht daran glaubt, dass sie die WM entscheidet und wie sich Hamilton und Bottas fühlen müssen.

Wer glaubte, dass der Mercedes-Klon namens Racing Point der grosse Aufreger der ersten Wintertests sein würde, sah sich getäuscht: Denn am Donnerstag kam DAS heraus, «dual axis steering», die Zweiachsenlenkung von Mercedes-Benz, ein genialer Trick, der die Gegner in helle Aufregung versetzt hat.

Einer bleibt recht ruhig – Ferrari-Star Sebastian Vettel. Der Heppenheimer sagt zum genialen Kniff der Dauer-Weltmeister: «Ich habe von der Lenkung auch erst am Donnerstagmorgen erfahren, und wir haben zu Mittag bei Ferrari darüber diskutiert. Das sieht schon sehr interessant aus. Die Tatsache, dass sie DAS einsetzen, beweist mir, dass dieses System legal ist.»

«Für uns war das eine grosse Neuigkeit. Wie sehr dies das Kräfteverhältnis beeinflussen könnte, wird sich zeigen. Ob und wie sich das System kopieren lässt, das weiss ich nicht, denn mir ist nicht klar, wie es im Detail funktioniert und wir sehen ja nicht, wie es im Auto untergebracht ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht einfach nachzubauen ist. Ich bin sicher, Mercedes hat das aus einem guten Grund gemacht. Aber wie genau sich das auswirkt, kann ich noch nicht richtig einschätzen.»

Glaubt Vettel, dass die Sicherheit kompromittiert ist? «Ich kann mir vorstellen, dass sich das für die Fahrer ein wenig merkwürdig anfühlt, das Lenkrad so herumzuschieben. Stell dir vor, du gehst jeden Tag joggen, mit ganz normalen Laufschuhen. Und dann sagt dir einer: ‘Ab jetzt läufst du mit Flip-Flops.’ Das geht auch, aber es fühlt sich gewiss anders an. Klar ist das mit der Lenkung nicht gar so extrem. Aber ich bin sicher, für die Piloten fühlt sich das zu Beginn ein wenig seltsam an. Wenn sich dadurch ein Vorteil ergibt und wenn du als Fahrer die Kapazität hast, etwas Zusätzliches zu tun, und die Übung obendrein, dann wieso nicht?»

«Ob es sicher ist? Nun, wir sind vor einigen Jahren mit dem so genannten f-duct gefahren, da waren wir auf einer Runde mehrheitlich mit einer Hand am Lenkrad unterwegs, um im Cockpit mit der anderen Hand diesen Luftschacht zuzuhalten. Sicher war das nicht, aber es hat schnellere Rundenzeiten erlaubt, also haben wir es halt gemacht.»

Bange Frage im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya: Hat Mercedes sich hier einen Vorteil geschaffen, welcher die WM entscheiden wird?

Sebastian Vettel meint: «Ich sehe das als echte Innovation, und wir werden prüfen müssen, ob wir das brauchen. Aber als WM-entscheidend stufe ich das nicht ein. Da ist für mich wichtiger, welches Paket um so eine Lenkung herum gebaut ist. Vielleicht unterschätze ich das alles, aber ich sehe das nicht als Steilpass zum Titel.»

Barcelona-Test, Tag 2

1. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091 (134 Runden) C5
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,347 (145) C3
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,749 (41) C3
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,912 (134) C2
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:18,121 (147) C2
6. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:18,154 (73) C4
7. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,266 (116) C3
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,335 (49) C3
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:18,387 (106) C1
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:18,474 (137) C3
11. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,496 (158) C3
12. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:18,557 (52) C2
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:19,307 (77) C2

Pirelli-Reifen von C1 (hart) bis C5 (extraweich)

Barcelona-Test, Tag 1

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,976 (94 Runden) C2
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:17,313 (79) C3
3. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,375 (58) C3
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,516 (168) C3
5. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,698 (116) C3
6. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:17,842 (161) C3
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:17,873 (55) C2
8. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:18,004 (62) C3
9. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:18,168 (73) C3
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:18,282 (52) C2
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:18,289 (132) C3
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:18,382 (63) C3
13. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:18,386 (59) C3
14. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:18,466 (106) C3
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:20,096 (79) C3

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