Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hülkenberg: Sein Weg in die F1 wäre heute schwierig

Von Andreas Reiners
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg schaffte 2010 den Sprung in die Formel 1, indem er zuvor sportliche Erfolge feierte. Heute benötigt man oft zusätzliche eine Menge Geld.

Nico Hülkenberg kennt noch die andere Seite. Den logischen Weg in die Formel 1: Indem man durch gute Leistungen auf sich aufmerksam macht.

Indem man Erfolge feiert, sein Können unter Beweis stellt. Und mit ein bisschen Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Hülkenberg gewann 2005 die Formel BMW, 2006/2007 mit dem deutschen Team den Titel in der A1GP, 2008 die Formel 3 und 2009 die GP2. Visitenkarten, die Eindruck hinterließen, die Türen öffneten.

Heute sieht die Situation anders aus. Inzwischen ist es für viele Talente unbezahlbar geworden, den Weg nach oben zu schaffen. Bereits eine Kart-Karriere verschlingt sechsstellige Summen. Geld, das viele Talente schlicht nicht haben.

Die Fähigkeiten auf der Strecke alleine zählen längst nicht mehr, die jungen Fahrer benötigen immer auch das nötige Kleingeld, um sich ihren großen Traum von der Formel 1 erfüllen zu können. Oder um ihn zumindest aufrecht erhalten zu können.

Würde man es heute auf Hülkenbergs Weg versuchen, wäre das «schwierig», wie er bei t-online erklärt: «Es sei denn, man hat einen starken Investor im Hintergrund, der einem den Rücken stärkt. Sonst ist es mittlerweile unglaublich teuer geworden, sich eine Karriere selbst zu finanzieren. Heutzutage früh mit einem Hersteller in Verbindung zu kommen und sich in diesem Rahmen zu entwickeln, kann sehr hilfreich sein.»

Die Formel 1 sei schon immer teuer gewesen und werde es auch immer bleiben, «weil es ein technischer Sport ist. Die Teams verschaffen sich einen Vorteil durch kreative und oft verrückte Ideen, die aber extrem viel Geld kosten», so Hülkenberg: «Es ist teilweise beeindruckend, welches Geld die großen Teams in die Entwicklung der Autos reinstecken jedes Jahr.»

Was zu einer erfolgreichen Karriere dazugehört: Dass man dann liefert, wenn es darauf ankommt. «Es ergeben sich in Rennen immer spezielle Momente, da musst du einfach liefern. Dann geht es im besten Fall weiter, und du kommst in ein Topteam. In der Regel sollte das in zwei bis vier Jahren passiert sein. Ansonsten wird es schwierig, den totalen Durchbruch zu schaffen», sagte Hülkenberg.


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