Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Carlos Sainz zum Coronavirus: «Nicht durchdrehen!»

Von Mathias Brunner
​Für einmal war die Geschäftsreise ein Klacks: In seiner Heimatstadt Madrid spricht Carlos Sainz über den Coronavirus, die Wintertests mit McLaren und die Aussichten auf die kommende Formel-1-Saison.

Lokaltermin mit zahlreichen spanischen Medienvertretern in Madrid: Estella Galicia hat zur Pressekonferenz mit Carlos Sainz gebeten. Der 25jährige ist bester Laune. Und die lässt er sich auch von der unvermeidlichen ersten Frage zum Coronavirus nicht verderben.

Also wie geht der WM-Sechster von 2019 mit dem schwierigen Thema um? «Ich spreche oft mit dem Arzt und unseren Jungs im Team, die uns zur Vorsicht raten. Wir machen das, was jeder tun sollte – also häufig gründlich die Hände waschen, weniger Hände schütteln und direkten Kontakt mit Menschen minimieren. Doch ich mache jetzt deswegen nichts Seltsames, mein Sportprogramm ist das gleiche, und ich trete auch Flugreisen an.»

«Ich kann nur sagen: Nicht durchdrehen! Aber mir ist schon klar, dass für die ersten Rennen besondere Massnahmen gelten, für Team-Mitglieder und auch für die Fans. Letztlich sind wir alle auf die Beschlüsse der Gesundheitsbehörden angewiesen, sie werden darüber entscheiden, ob ein Sportanlass wie ein Formel-1-Rennen stattfinden kann oder nicht. Wir müssen abwarten.»

Reden wir von etwas Erfreulicherem. Wie ist der Sohn des gleichnamigen Rallye-Asses mit seinen Wintertests zufrieden? «Es waren zwei interessante Wochen. Das Programm war gedrängt, es gab viel zu testen. Aber nun spüre ich das starke Verlangen, endlich nach Australien zu jetten, um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Ich fliege am Samstag.» Dann verrät Carlos eine kleine Marotte: «Ich packe grundsätzlich dreissig Minuten vor der Abfahrt zum Flughafen.»

Die Testfahrten haben mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Schwächelt Ferrari wirklich? Ist Racing Point derzeit vierte Kraft? Sainz weiter: «Ich glaube nicht, dass sich die Reihenfolge gemessen am Vorjahr stark ändert. Wir haben noch immer die bekannten drei Top-Teams, und die Rennsimulationen beweisen, dass sie vorne bleiben. Was McLaren angeht, so bin ich mit dem neuen Wagen zufrieden. Sollte Racing Point wirklich vierte Kraft sein, dann würden wir in Melbourne um die Ränge 9 und 10 kämpfen. Das sieht auf dem Papier nicht gut aus. Aber ich sehe mir intensiver an, wie der Abstand zur Spitze aussieht. Unser Ziel muss darin bestehen, nicht nur den vierten Schlussrang zu wiederholen, sondern den Top-Teams näher zu rücken.»

In Brasilien stand Sainz erstmals in der Formel 1 auf dem Siegerpodest. Was hat das verändert? «Ich bin immer noch der Gleiche. Aber ich muss jedes Mal lächeln, wenn ich diese Bilder sehe. Der Podestplatz kam durch die Strafe für Hamilton auf seltsame Art und Weise zustande, dennoch konnten wir das feiern, wir sind einfach etwas später auf Siegerpodest gegangen. Klar will ich 2020 ebenfalls Podestränge erobern, und es wird interessant sein zu sehen, wie es mich berührt, wenn ich unmittelbar nach dem Rennen da oben stehen darf und nicht erst später. Mittelfristig muss mein Ziel lauten, einen Grand Prix zu gewinnen.»

«Den grossen Schritt nach vorne haben wir 2019 getan. Für 2020 haben wir uns vorgenommen, weiter Fortschritte zu machen. Ich gehe jede Saison im Gedanken an, dass dies die wichtigste meiner Karriere ist. Ich will als Fahrer wachsen und mich in allen Bereichen verbessern – Starts, Überholen, Rennergebnisse.»

Natürlich ist auch bei spanischen Kollegen das Cockpit bei Ferrari ein Thema, sollte Sebastian Vettel Ende 2020 aufhören. Carlos Sainz stellt da um auf Stehsatz: «Ich will mich auf meine Arbeit bei McLaren konzentrieren. Ich sehe meine Zukunft mittel- und langfristig hier. Und ich stehe mitten in Gesprächen für eine Vertragsverlängerung.»

Formel-1-Wintertests 2020

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732, Fr21 C5
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:16,269, Fr28 C4
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:16,276, Fr28 C5
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:16,360, Fr28 C5
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,410, Fr28 C5
6. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:16,433, Fr28 C5
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:16,634, Fr28 C5
8. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:16,820, Fr28 C4
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:16,841, Do27 C5
10. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:16,871, Fr28 C5
11. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:16,914, Fr28 C4
12. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:16,942, Do27 C5
13. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,037, Fr28 C4
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,066, Do27 C5
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091, Do20 C5
16. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,118, Do27 C3
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:17,313, Do27 C5
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469, Fr21 C5
19. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,495, Fr28 C4
20. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,550, Mi26 C2
21. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:17,573, Do27 C3

Reifenmischungen von Pirelli: C1 (hart) bis C5 (extraweich)

Mi19 = Mittwoch, 19. Februar
Do20 = Donnerstag, 20. Februar
Fr21 = Freitag, 21. Februar
Mi26 = Mittwoch, 26. Februar
Do27 = Donnerstag, 27. Februar
Fr28 = Freitag, 28. Februar

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