Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Training Steiermark-GP: Verstappen 1., Ferrari übel

Von Mathias Brunner
​Nach dem Schreckmoment mit dem Unfall von Daniel Ricciardo hat auf dem Red Bull Ring Max Verstappen die Nase vorn, eine wichtige Bestzeit, wenn wir ans Wetter denken. Ferrari zeigt eine ganz üble Leistung.

Die gute Nachricht zuerst: Daniel Ricciardo ist nach seinem Unfall zu Beginn des zweiten freien Trainings zum Steiermark-GP wohlauf. Sein Renault hingegen ist in einem jämmerlichen Zustand, die Mechaniker werden viel Arbeit haben, um den Wagen für Samstag zu reparieren. Die Frage bleibt: Werden wir am 11. Juli überhaupt Rennwagen auf dem Red Bull Ring zu sehen bekommen? Die Teams sehen in Sorge, dass eine kraftvolle Schlechtwetterfront heranrollt, im schlechtesten Fall kann am Samstag überhaupt nicht gefahren werden.

Zur Erinnerung: Findet kein Samstagtraining statt, kann auch keine Quali ausgetragen werden, dann wird versucht, das Abschlusstraining am Sonntagmorgen zu fahren, wie im Oktober 2019 in Japan (wegen des Taifuns Hagibis). Kann die Quali am Sonntagmorgen auch nicht gefahren werden, würden die Zeiten aus dem zweiten freien Training zählen, um die Reihenfolge für die Startaufstellung zu ermitteln.

Die Fahrer hatten also jedes Interesse daran, am Freitagnachmittag viele Runden zurückzulegen, sich mit den weichen Pirelli vertraut zu machen und eine gute Zeit auf die Bahn zu brennen. Das war bei Max Verstappen zunächst schwierig. Der Red Bull Racing-Honda-Fahrer meldete sich am Funk: «Ich habe keine Motorleistung, das Triebwerk setzt aus, wenn ich über den vierten Gang hinaus hochschalte.» Red Bull Racing-Honda holte den Niederländer an die Box, um sich dem Thema Motor-Elektronik zu widmen. Auf mittelharten Reifen ging der achtfache GP-Sieger wieder auf die Bahn – Rang 2 hinter dem überraschenden Sergio Pérez (Racing Point).

Verstappens Stallgefährte Alex Albon zeigte in Kurve 3 einen Dreher, konnte aber weiterfahren. Der Thai-Brite war auf weichen Pirelli unterwegs, hatte sich aber die ganze Zeit über beklagt, weil er mit dem Handling unzufrieden ist, der Wagen ist auf der Hinterachse zu nervös.

Max hatte derweil andere Sorgen: Er fand, Valtteri Bottas habe ihn vor der zweitletzten Kurve aufgehalten, Verstappen schimpfte am Funk wie ein Rohrspatz.

Sergio Pérez zeigte zur Halbzeit des Trainings: Er ist heiss. Der Mexikaner fuhr auf weichen Reifen 1:03,877 min, mehr als sieben Zehntelsekunden schneller als sein Racing Point-Stallgefährte Lance Stroll. Sebastian Vettel war im Ferrari neben der Bahn, auch er unzufrieden mit dem Handling, zuvor war ihm eine Rundenzeit gestrichen worden, weil er die Ideallinie etwas grosszügig ausgelegt hatte.

Kurz darauf ging Max Verstappen mit weichen Reifen auf die Bahn: Bestzeit im ersten Sektor, Verbesserung im zweiten (aber keine Bestzeit), neben der Bahn im dritten, die 1:03,9 min bedeuteten die zweitschnellste Zeit, aber das nützte nichts, weil die Rennleitung die Zeit strich (Verletzung der Pistengrenze in Kurve 10).

Valtteri Bottas wurde mit weichen Pirelli losgeschickt und mit dem Funkspruch: «Das könnte für die Startaufstellung wichtig sein.» Der Finne antwortete auf seine Weise – Bestzeit!

Würde Lewis Hamilton darauf ein Rezept finden? Nein, nur die fünftschnellste Zeit. Mercedes bestätigt: Hamilton ist der Ansicht, dass mit dem Wagen etwas nicht stimmt, das Fahrzeug wird nach dem Training komplett neu vermessen.

Ein Rezept hingegen scheinen die Techniker von Mercedes gefunden zu haben, was die verrückt spielenden Getriebesensoren angeht, die am ersten GP-Wochenende die Mercedes an den Rand des Ausfalls gebracht hatten. Die Schwierigkeiten vom ersten Wochenende scheinen nach Änderungen am Kabelbaum gelöst zu sein.

Max Verstappen ging erneut mit weichen Reifen auf die Bahn, und nun passte alles: Bestzeit im Auto von Red Bull Racing-Honda, 43 Tausendstelsekunden vor Bottas! Dahinter noch immer die verblüffenden Pink-Panther von Pérez und Stroll.

Wenn das zweite Training ein echter Anhaltspunkt für die Konkurrenzfähigkeit von Ferrari sein soll, dann müssen die Tifosi sehr tapfer sein: Charles Leclerc Neunter, Sebastian Vettel auf Rang 16. Mamma mia!

Bei einem Dauerlauf mit mittelharten Reifen hatte Max Verstappen Sorgen mit einer Bremse, die sich schwammig anfühlt. Auch bei Alex Albon lief es nicht nach Wunsch – Dreher beim Herausbeschleunigen, kurz im Kies, zum Glück nicht angeschlagen.

Verstappen monierte auch die Schaltmanöver, dann stolperte er über Williams-Fahrer Nicholas Latifi und zeigte dem Kanadier kurz die Faust.

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