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Ferrari-Hoffnung Mick Schumacher: Rang 3 in Ungarn!

Von Mathias Brunner
​Beim ersten Formel-2-Lauf in Ungarn holt der junge Schumacher einen feinen dritten Platz. Gegen die Russen Robert Shwartzman und Nikita Mazepin war nichts zu machen.

Die Chemie zwischen Mick und dem Hungaroring stimmt: 2019 hatte der junge Schumacher auf der ungarischen Rennstrecke seinen bislang einzigen Formel-2-Sieg herausgefahren, damals im sonntäglichen Sprintrennen. Nun holt Ferrari-Junior Mick auf der gleichen Bahn Platz 3, besser gemacht haben das nur sein Prema-Stallgefährte Robert Shwartzman und dessen russischer Landsmann Nikita Mazepin.

Die Reihenfolge vor dem Start zum fünften Formel-2-Saisonlauf: Der englische Ferrari-Nachwuchsfahrer Callum Ilott vor F2-Veteran Luca Ghiotto (vierte Saison), dem Renault-Junioren Guanyu Zhou, dem Briten Dan Ticktum, Mick, dahinter der Däne Christian Lundgaard (ebenfalls aus dem Renault-Programm), der Neuseeländer Marcus Armstrong (Ferrari-Junior) sowie Jack Aitken (Reservist von Williams). Tabellenführer Robert Shwartzman musste mit Startplatz 11 vorliebnehmen: «Das Timing stimmte einfach nicht, wir waren jedes Mal zur falschen Zeit auf der Bahn – gelbe Flaggen, Verkehr, rote Flaggen.»

Ilott startete perfekt, Mick Schumacher tauchte nach einem sehr guten Start sofort auf dem dritten Platz auf. Weiter hinten war auch Shwartzman wie eine Rakete gestartet, schon Sechster!

Roy Nissany torpedierte in der ersten Kurve seinen Trident-Stallgefährten Marino Sato: Safety-Car.

Als das Feld wieder freigegeben wurde, machte Ilott alles richtig, Mick Schumacher hängte sich sofort an Ticktum dran, weiter hinten berührten sich die Autos von Ghiotto und Christian Lundgaard, Aufhängungsschaden beim Dänen, im Feld entstand ein Ziehharmonika-Effekt, und Artem Markelov konnte eine Kollision mit Armstrong nicht verhindern. Lungdaard jammerte am Funk, er fand, Ghiotto habe seine Linie zu spät gewechselt. «Wenn das kein gefährliches Manöver ist, dann weiss ich auch nicht.» Wieder Safety-Car. Beide ART-Renner, von Lundgaard und Armstrong, kamen mit beschädigten Rädern zur Box.

In Runde 8 tauchte Leader Ilott an die Box – Mick Schumacher also in Führung, eine knappe Sekunde vor Luca Ghiotto und Shwartzman. Ilott musste auf den Stopp von Ticktum reagieren.

Schumacher behielt kühlen Kopf und die Führung. Mick fühlte sich auf dem weichen Pirelli sichtlich wohl. Der Reifenverschleiss auf dem Hungaroring ist höher als auf dem Red Bull Ring, nun war bei Mick kluges Reifen-Management angesagt.

Zum Schluss der zwölften Runde holte sich auch Mick Schumacher frischen Gummi ab – er kam zwar vor Ilott auf die Bahn zurück, aber beim Briten waren die Reifen bereits auf Temperatur, er hatte Callum mit kalten Reifen zu wenig entgegen zu setzen. In der Formel 2 haben wir keine Reifenwärmer. Mick Schumacher wusste aber: Seine Reifen sind fünf Runden jünger als jene von Ilott.

Mick Schumachers Reifen waren nun warmgelaufen. Er setzte Ilott unter Druck. In Runde 19 ging er am Briten unwiderstehlich vorbei, mit einem blitzsauberen Manöver in der ersten Kurve. Würde des der Befreiungsschlag von Mick sein, der in der Meisterschaft nur auf dem zehnten Zwischenrang lag?

Am Ende von Runde 27 kam endlich auch Meisterschafts-Leader Robert Shwartzman an die Box, um die abgefahrenen, mittelharten Pirelli abzugeben. Der Russe, als Elfter gestartet, wusste – er würde bei seinem Stopp zurückfallen. Er hoffte auf das Plus durch seine frischen Reifen.

Shwartzman kam als Dritter auf die Bahn zurück, blockierte aber schon in Kurve 1 beide Vorderräder, Luca Ghiotto sagte «grazie» und schnappte sich Platz 3.

Kurz darauf hatte Shwartzman die Reifen warmgefahren und führte sich Ghiotto zur Brust, gleich danach ging er auch an Callum Ilott vorbei. Der Vorteil durch die frischen Reifen war atemberaubend. Nur eine Runde nach Ghiotto und Ilott schnappte sich der Russe auch Schumacher und setzte sich sofort ab.

Kurz vor Schluss konnte Schumacher auch gegen Mazepin nichts mehr machen, der Reifenvorteil seines Gegners war einfach zu gross. Zweiter Podestplatz für Mick Schumacher also in der Formel 2. Mick nach dem Rennen: «Wir haben das Beste aus dem Rennen gemacht. Das Aufwärmen der neuen Reifen war schwierig. Zum Schluss hin waren Robert und Nikita nicht zu halten. Ich bin froh, dass ich endlich wieder auf dem Podest stehen kann.»

Sieger Shwartzman: «Ich bin sprachlos! Von Rang 11 zu siegen, damit hätte ich nie gerechnet, ich wollte einfach Schadensbegrenzung betreiben. Aber unsere Strategie hat wunderbar funktioniert. Auch wenn ich wegen meines Verbremsers irre Vibrationen hatte.»

Robert Shwartzman hat seine Meisterschaftsführung ausgebaut – 73 Punkte gegen 51 von Callum Ilott. Mick Schumacher hat sich auf den siebten Zwischenrang verbessert.

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