Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nico Hülkenberg (Racing Point/3.): «Das ist verrückt»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

​Sensationeller dritter Platz für Racing Point-Fahrer Nico Hülkenberg im Abschlusstraining zum Geburtstags-GP der Formel 1. Der Emmericher sagt: «Was in den letzten Wochen passiert ist, das ist verrückt.»

Die Achterbahnfahrt für Nico Hülkenberg geht weiter: Vor knapp zehn Tagen war er noch Formel-1-Zaungast und auf dem Weg zum Nürburgring, dann wurde er von Racing Point ins Auto des an Corona erkrankten Sergio Pérez gerufen, machte rechtsum kehrt und sich auf die Socken Richtung England, wurde ohne Erfahrung mit dem pinkfarbenen Renner ins kalte Wasser geworfen, nach bangem Warten auf das Ergebnis des Coronatests, machte einen soliden Job – und konnte dann nicht am britischen Grand Prix teilnehmen, weil ein Kupplungsbolzen streikte.

Und nun das: Dritter Startplatz zum Geburtstags-GP der Formel 1 in Silverstone, die beste Quali-Leistung des Le-Mans-Siegers von 2015 seit Österreich 2016 – auch Nico selber musste sich ein wenig verwundert die Augen reiben. Sein bestes Quali-Ergebnis in der Formel 1 ist das natürlich nicht – wir erinnern uns gerne an die sensationelle Pole von Nico bei Mischverhältnissen in Interlagos 2010, damals im Williams-Rennwagen.

«Ist das nicht alles verrückt?» fragt der 32-Jährige. «Ich muss zugeben, es hat am vergangenen Sonntag geschmerzt, dass ich nicht ins Rennen gehen konnte. An diesem Wochenende jetzt fühle ich mich im Auto viel wohler. Aber ich bin trotzdem ein wenig überrascht, dass ich es unter die schnellste Drei geschafft habe.»

«Zunächst stand ich mir ein wenig selber im Weg, meine Runden waren nicht komplett sauber. Im letzten Quali-Segment haute ich voll rein. Ich trage ein riesiges Lächeln im Gesicht – auch wenn ihr das wegen der Maske nicht sehen könnt.»

«Bei kommenden Grand Prix wird mir die Erfahrung aus dem verpassten Rennen fehlen. Vieles ist für mich noch neu. Ich werde ziemlich rasant lernen müssen. Aber ich werde alles daran setzen, den Wagen dort zu behalten, wo er meiner Meinung nach hingehört.»

Auf die Frage, was diese Leistung für eine mögliche Rückkehr als Stammfahrer 2021 bedeutet, meint Nico: «Was am Samstag passiert, das zählt nicht so viel. Klar freue ich mich sehr über dieses Ergebnis, aber wichtiger ist, dass ich ein gutes Rennen zeige. Die Dauerläufe am Freitag verliefen gut. Ich fühle mich wohl im Auto.»

«Was mich freut: Als es darauf ankam, konnte ich alles aus dem Wagen und auch aus mir selber holen. Klar hoffte ich, dass ich es unter die schnellsten Zehn schaffen würde. Aber ganz ehrlich, mit dem dritten Startplatz hätte ich nicht rechnet.»

Qualifying, Silverstone 2

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:25,154 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,063 sec
3. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +0,982
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,022
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,143
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,274
7. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,380
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,460
9. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,515
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1,624
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,924
12. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,929
13. Romain Grosjean (F), Haas, +2,100
14. Esteban Ocon* (F), Renault, +1,857
15. George Russell (GB), Williams, +2,301
16. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2,728
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +3,082
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,276
19. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +3,279
20. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +3,339

*Strafversetzung um 3 Positionen wegen Behinderung von George Russell

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