Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Kaltenborn: Ferrari muss sich komplett hinterfragen

Von Andreas Reiners
Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn kennt als langjährige Teamchefin von Sauber die Formel 1. Die Entwicklung bei Ferrari überrascht sie nicht.

Ferrari ist in dieser Saison chancenlos. Zuletzt in Spa blamierte sich der Traditions-Rennstall bis auf die Knochen, Sebastian Vettel und Charles Leclerc wurden sogar vom eigenen Kundenteam Alfa Romeo geschlagen.

Für viele Beobachter kommt das nach dem Motor-Zoff und dem Kuhhandel mit dem Automobil-Weltverband FIA nicht überraschend. Das ist aber nicht der einzige Grund, sagt die frühere Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn, die von der Situation bei den Roten nicht überrascht wird.

«Um eine Leistung zu beurteilen muss man sich sowohl Antrieb als auch Chassis anschauen. Es gab diese Geheimvereinbarung zwischen Ferrari und FIA. Das hatte einen ziemlichen Einfluss auf die Leistung des Motors. Man sieht, wieviel jetzt fehlt», sagte sie beim AvD Motorsport Magazin auf Sport1.

Beim Chassis habe es schon im vergangenen Jahr Schwachpunkte gegeben, sagte sie: «Da hat man offenbar nicht in die richtige Richtung entwickelt.»

Unter dem Strich hat Ferrari ein Gesamtpaket, «das nicht konkurrenzfähig sein kann. 2014 begann die Dominanz von Mercedes. Die anderen konnten zwar aufschließen, die Lücke aber nicht schließen. Man hat schon in den vergangenen Jahren gemerkt, dass Ferrari da nicht vom Fleck kommt. Das ist jetzt natürlich besonders bitter», sagte Kaltenborn.

Es stimmt aber nicht nur beim SF1000 nicht, sondern auch intern gibt es immer wieder Zoff, der dann öffentlich ausgetragen wird.
Kaltenborn sagt ganz klar: «Intern muss die Kommunikation stimmen. Anscheinend hat man aber einen Punkt erreicht, an dem das nicht mehr funktioniert.»

Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass der Teamchef in der Verantwortung steht. «Ein Teamchef trägt wie in der Wirtschaft die Verantwortung für seine Truppe. Das heißt, dass die Leute, die Strukturen und die Prozesse hinterfragt werden müssen. Wenn ein Fahrer, der eine wichtige Rolle spielt, nicht das Gefühl hat, dass das gemacht wird und dass man auf ihn hört, dann ist das eine sehr schwierige Situation», sagte Kaltenborn.

Vettel gibt sie den Rat mit auf den Weg, darauf zu achten, «dass ihm dieses Umfeld in einem neuen Team geboten werden kann. Wir hatten eine Erfahrung mit dem ehemaligen Weltmeister Jacques Villeneuve. Entgegen viele Aussagen war er ein sehr angenehmer Fahrer. Man hat trotzdem gemerkt, dass der Wechsel zu Sauber damals für ihn aufgrund des Umfelds schwierig war.»


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