Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mercedes in Sotschi: Auch Weltmeister zeigen Nerven

Von Mathias Brunner
​Die Erfolgsmaschine Mercedes-Benz kam im Qualifying zum Russland-GP in Sotschi ein wenig ins Stottern – Hamilton fast ausgeschieden und strategisch im Nachteil, Bottas nur Dritter.

«Es wurde ein wenig hektisch», ist eine Aussage von Weltmeister Lewis Hamilton, die wir in Zusammenhang mit seinem Rennstall Mercedes-Benz nur selten hören. Auf den ersten Blick sieht alles wie üblich aus – die Formel 1 fährt ein Abschlusstraining, und Lewis Hamilton steht auf Pole-Position. Aber in dieser Qualifikation ging res drunter und drüber, wie Andrew Shovlin erklärt, der leitende Ingenieur des Mercedes-Rennstalls.

Andrew Shovlin erzählt: «An diesem Samstag hatten wir den Speed, um mit beiden Autos in die erste Startreihe zu fahren und auf den Medium-Reifen zu starten. Deshalb ist es eine kleine Enttäuschung, dass Lewis auf den Soft-Reifen und Valtteri von Platz 3 starten muss.»

«Vor dem Qualifying änderte sich die Windrichtung, und es gab einige Böen. Dadurch war es schwierig, eine fehlerfreie Runde zusammenzubekommen. Der erste Abschnitt des Abschlusstrainings verlief für uns nicht ganz rund, aber beide Fahrer kamen sicher weiter.»

«In Q2 wurde es dann richtig kompliziert. Valtteri fuhr eine ordentliche erste Runde auf den Medium-Reifen, aber die Strecke verbesserte sich rasch, und wir mussten noch einmal mit einem zweiten Satz rausfahren, um sicherzugehen, dass uns die Streckenverbesserung nicht eiskalt erwischen würde.»

«Lewis fuhr eine sehr schnelle erste Runde, kam aber in der letzten Kurve zu weit nach draussen – deshalb wurde seine Zeit von der Rennleitung gestrichen. Wir hatten nicht genügend Sprit im Auto, um noch eine weitere Runde anzuhängen. Also hatten wir keine andere Wahl, als ihn an die Box zu rufen.»

«Wir schickten Lewis dann früh auf einem weiteren Medium-Reifensatz raus, und seine Runde war bis zur vorletzten Kurve gut – dann jedoch kamen die roten Flaggen wegen des Unfalls von Sebastian Vettel. Das war einfach nur Pech.»

«Danach konzentrierten wir uns ausschliesslich darauf sicherzustellen, dass Lewis den Sprung ins Q3 schaffen würde. Wir wussten, dass die Aufwärmrunde schwierig verlaufen würde, da ihm dafür nur noch zwei Minuten und 15 Sekunden blieben. Aber er kam gerade noch so vor der Zielflagge über die Linie und brachte trotz des Verkehrs noch eine Runde zusammen.» Um genau zu sein, kreuzte Hamilton die Ziellinie mit einer Reserve von 1,25 Sekunden.

Shovlin weiter: «Q3 verlief nicht ganz so kompliziert, aber Valtteri hatte Schwierigkeiten, die Reifen ins richtige Betriebsfenster zu bringen. So konnte ihn Max auf seinem letzten Lauf schlagen.»

«Lewis fuhr beeindruckende Runden, aber anstatt seine Pole-Position gross zu feiern, wird er sicher darüber nachdenken, dass er sie wohl gerne für einen Satz Medium-Reifen am Start eintauschen würde. Es war keine perfekte Vorbereitung auf morgen, aber unsere beiden Fahrer haben noch immer Siegchancen, und es dürfte ganz sicher ein spannender Grand Prix werden.»

Qualifying, Sotschi

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31,304 min
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,563 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,652
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,013
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,060
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,246
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1,320
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1,543
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,696
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,704
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,935
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,945
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +2,060
14. George Russell (GB), Williams, +2,279
15. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +2,305
16. Romain Grosjean (F), Haas, +3,288
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +3,290
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +3,377
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,762
20. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +3,963

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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