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Mick Schumacher (Ferrari): Crash in Bahrain, nur 18.!

Von Mathias Brunner
Roy Nissany schiesst Mick Schumacher ab

Roy Nissany schiesst Mick Schumacher ab

​Ferrari-Junior Mick Schumacher wollte in der Qualifikation fürs Sakhir-Rennen ganz vorne stehen, um die beste Ausgangslage zu haben. Stattdessen Crash, nur Rang 18. Pole-Position für Yuki Tsunoda.

Lediglich dreissig Minuten Qualifying für die Formel-2-Fahrer in der Wüstennacht von Sakhir, dazu gingen die 22 Piloten erstmals an diesen beiden Bahrain-Wochenenden mit dem weichen Reifen auf die Bahn. Der Engländer Callum Ilott, Titelrivale von Mick Schumacher, wusste: «Du musst einen Windschatten finden, ohne aber, dass dir der Vordermann in den Kurven den Anpressdruck nimmt.» Wir sprechen hier also von der Quadratur des Kreises.

Fast alle Fahrer gingen mit dem ersten Reifensatz sofort auf die Bahn, Mick Schumacher hingegen blieb eiskalt an der Box und sah sich die Versuche seiner Gegner auf dem Smartphone an, um später eine freie Bahn zu haben. Vor dem Training sagte der Ferrari-Junior und nächstjährige GP-Fahrer von Haas: «Das Ziel ist klar – ich will vorne stehen, um die beste Ausgangslage fürs Rennen zu haben.» Bislang bester Startplatz von Mick Schumacher in der Formel 2 – Rang 3.

Ein erster Ausrutscher von Bahrain-Sieger Felipe Drugovich zeigte: Die Bodenwellen in der Passage 7 und 8 sind saugefährlich. Die Reihenfolge änderte sich fast mit jeder Sekunde. In der ersten Welle schneller Runden fuhr Micks kommender Haas-Stallgefährte Nikita Mazepin die schnellste Zeit, vor dem Red Bull-Junior Jehan Daruvala, Renault-Zögling Christian Lundgaard sowie Callum Ilott.

Nun war auch Mick Schumacher auf der Bahn, der Deutsche fand zunächst eine gute Lücke, aber von hinten nahte ein ganzes Bündel Autos, Mick zog es vor, seine Reifen über eine weitere Runde sorgfältig aufzuwärmen. Nach einigen Minuten fand Mick endlich eine freie Bahn, sein Prema-Renner setzte aber immer wieder auf – nur Rang 17! Ein weiterer Versuch wurde von Artem Markelov ruiniert, der aus der Box kam.

Reihenfolge nach 15 von 30 Minuten: Red Bull-Junior Yuki Tsunoda vor Mazepin, Daruvala und Drugovich, Ilott Siebter, Schumacher 17. Mick nahm nochmals Anlauf mit seinem ersten Reifensatz, konnte sich aber nur auf Platz 16 verbessern. Schumacher fuhr an die Box, um den zweiten Reifensatz abzuholen. «Meine Hinterreifen waren am Ende.»

Zehn Minuten vor Schluss gingen alle 22 Autos auf die Bahn, niemand riskierte es, bis ganz zum Schluss zu warten. Auch Mick Schumacher steckte in der Meute.

Micks Prema-Teamgefährte Robert Shwartzman rückte auf Rang 4 vor, Schumacher aber konnte sich nicht verbessern, rutschte sogar um einen Platz zurück auf 18. Dann noch schlechter für Mick: rote Flagge, weil Luca Ghiotto nach einem Dreher neben die Bahn gerutscht war und den Motor abwürgte. Die Uhr hielt bei 4 Minuten und 4 Sekunden an. Damit würde es am Schluss noch hektischer werden, und das ganze, sorgsame Reifenaufwärmen war für die Katz. Zur Erinnerung: keine Reifenwärmer in der Formel 2.

Das grosse Gedrängel ging von vorne los, Schumacher ging als zehnte Perle der Kette auf die Bahn. Die Fahrer begannen, sich in Position zu bringen. Es kam, wie es kommen musste – Tsunoda bremste einen Gegner aus wie im Rennen und rutschte mit blockierten Rädern von der Bahn. Schumacher steckte hinter Nachzügler Marino Sato, der einen schönen Windschatten offerierte. Shwartzman wurde von mehreren Piloten aufgehalten und schäumte, seine Faust fuhr aus dem Cockpit.

Mick Schumacher versuchte dann, sich in beste Position zu bringen, er überholte vor der letzten Kurve Roy Nissany, schon da gab’s eine kurze Berührung, aber Mick ging vorbei, doch der Israeli krachte daraufhin voll in den Wagen von Mick!

Damit bleibt für Mick nur Startplatz 18, sein Titelrivale Callum Ilott ist Neunter, Yuki Tsunoda sichert sich damit vier Zusatzpunkte für die Pole-Position zum Hauptrennen.

Formel-2-Qualifying in Bahrain

1. Yuki Tsunoda (J), Carlin, 1:02,676 min
2. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +0,122
3. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +0,131
4. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +0,146
5. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +0,165
6. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +0,173
7. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +0,271
8. Dan Ticktum (GB), DAMS, +0,278
9. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing, +0,338
10. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +0,386
11. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +0,399
12. Marino Sato (J), Trident, +0,440
13. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, +0,471
14. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +0,490
15. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +0,493
16. Giuliano Alesi (F), MP Motorsport, +0,518
17. Théo Pourchaire (F), BWT HWA Racelab, +0,552
18. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +0,594
19. Roy Nissany (IL), Trident, +0,641
20. Ralph Boschung (CH), Campos Racing, +0,727
21. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +0,876
22. Sean Gelael (RI), DAMS, +1,062

Stand nach 22 von 24 Rennen

1. Schumacher 205
2. Ilott 191
3. Mazepin 162
4. Shwartzman 159
5. Tsunoda 159
6. Lundgaard 149
7. Delétraz 134
8. Zhou 125,5
9. Ghiotto 106
10. Drugovich 105
11. Ticktum 82,5
12. Armstrong 52
13. Daruvala 51
14. Aitken 48
15. Nobuharu Matsushita (J) 42
16. Vips (EST) 16
17. Alesi 8
18. Markelov 5
19. Nissany 5
20. Sean Gelael 3
21. Piquet 2
22. Sato 1
23. Hughes 0
24. Samaia 0
25. Pourchaire 0
26. Boschung 0

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