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Lando Norris traurig: Captain Tom Moore (100) ist tot

Von Mathias Brunner
Lando Norris liess Captain Tom Moore einen Helm zukommen

Lando Norris liess Captain Tom Moore einen Helm zukommen

​Captain Tom Moore (100) wurde 2020 weltberühmt, als er mit Gartenrunden am Rollator Spenden fürs britische Gesundheitswesen im Kampf gegen Corona sammelte. Nun ist er Corona-erkrankt verstorben.

Der englische Kriegsveteran Sir Thomas Moore, in England liebevoll «Captain Tom» genannt, ist im Alter von 100 Jahren verstorben. Er hatte sich mit dem Coronvirus infiziert. Der Kriegsveteran mit Einsätzen in Indien und Burma (heute Myanmar), nach dem Zweiten Weltkrieg Geschäftsleiter einer Betonfabrik und Motorrad-Racer, wurde durch eine andere Heldentat bekannt – er sammelte fürs britische Gesundheitswesen fast 30 Millionen Pfund.

Der rüstige 99-Jährige fand Anfang April 2020: Im Hinblick auf seinen 100. Geburtstag am 30. April werde er mit seiner Gehhilfe Runden ums eigene Haus drehen und dabei versuchen, ein wenig Geld zu sammeln für den von der Corona-Katastrophe völlig überlasteten NHS (National Health Service). Sein bescheidenes Ziel: Er wollte bis zu seinem runden Geburtstag 1000 Pfund zusammenkratzen.

Dann wurde aus «Tom’s 100th Birthday Walk For The NHS» ein Internet-Phänomen: Mit jeder seiner 25-Meter-Runden im Garten, zehn am Tag, strömte mehr und mehr Geld herein, und als die britischen Medien begannen, diese Geschichte aufzugreifen, ging die Spendenaktion förmlich durch die Decke – Captain Tom sammelte 32,9 Millionen Pfund von mehr als 1,5 Millionen Menschen, das entspricht ungefähr 37 Millionen Euro!

Das Geld wurde dafür verwendet, dem völlig überlasteten NHS-Personal Gutes zu tun, so wurden Ruhezimmer gebaut, damit die unermüdlich schuftenden Fachkräfte zwischendurch mal durchatmen können, oder das medizinische Fachpersonal wurde mit Wohlfühlpaketen beschenkt. Die Spenden wurden auch dafür benützt, den Kontakt zwischen Corona-Patienten in ihren Angehörigen zu erleichtern.

Thomas Moore sagte: «Jede einzelne Fachkraft des National Health Service verdient jede erdenkliche Unterstützung, die wir ihnen geben können. Sie sind so unfassbar mutig in dieser Krise. Jeden Tag begeben sie sich in Gefahr, um Leben zu retten. Wir befinden uns im Krieg, die Ärzte und das Pflegepersonal sind unsere Front. Sie brauchen uns, sie brauchen Nachschub, damit sie ihren Job machen können.»

Nun hat die Familie von Captain Thomas Moore mitgeteilt: Der unermüdliche Kämpfer ist tot.

Wegen Medikamenten, die er zur Behandlung einer Lungenentzündung erhalten hatte, war Moore nicht gegen Corona geimpft worden. Vor einer Woche wurde er positiv getestet, am Sonntag 31. Januar hatte sich sein Zustand so verschlechtert, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Moore, im Juli 2020 von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen, war auch für McLaren-Fahrer Lando Norris ein leuchtendes Vorbild. Der Veteran hatte in einem Interview wissen lassen, dass er sich noch immer brennend für Motorsport interessiere und ihm in Sachen Formel 1 das McLaren-Team besonders am Herzen liege. Norris meldete sich daraufhin via Video-Anruf beim Helden gemeldet und lud ihn spontan zu einem Rundgang im McLaren-Werk.

«Ich wollte ihnen unbedingt zu ihrer tollen Leistung gratulieren», sagte Norris damals. «Ich weiss, das haben Sie gewiss schon oft gehört, aber von allen McLaren-Mitarbeitern und mir die allergrösste Hochachtung. Wann immer Sie wollen und wann immer wir können, würde ich ihnen gerne unser Rennwagenwerk zeigen.» Norris liess Moore einen Rennhelm zukommen, als kleines Dankeschön für die grossen Taten.

Renn-Fan Moore reagierte gerührt: «Nichts würde mir mehr Freude machen. Es wäre phänomenal, euch zu besuchen, denn ich bin seit langer, langer Zeit ein glühender McLaren-Fan.»

Nun sagt Lando Norris zum Tod eines grossen Mannes: «Das sind ganz traurige Nachrichten. Ich bin einer der Menschen, welche Gelegenheit hatten, mit ihm zu sprechen. Wir uns haben uns ein paar Mal unterhalten und viel gelacht. Es schmerzt mich, dass uns ein Mensch verlassen hat, der so viel Positives erreicht hat. Leider haben wir es nie geschafft, ihn ins McLaren-Werk zu holen – aufgrund der Schutzmassnahmen. Es wäre schön gewesen, ihm ein weiteres Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Was er in seinem Alter erreicht hat, das ist ein leuchtendes Beispiel für die Menschheit.»

McLaren teilt zum Tod von Captain Tom Moore mit: «Alle bei McLaren sind tieftraurig, dass uns Captain Sir Thomas Moore verlassen hat. Seine bemerkenswerte Unverwüstlichkeit, sein Mut und sein Optimismus werden die Menschen weiter inspirieren.»

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