Formel 1: Weltmeister im Gefängnis

McLaren-Großangriff: Haben noch gravierende Defizite

Von Andreas Reiners
Andreas Seidl

Andreas Seidl

Mit dem Start in die neue Saison der Formel 1 ist McLaren-Teamchef Andreas Seidl zufrieden. Der Traditionsrennstall will mehr, muss dafür aber diverse Defizite ausbessern.

McLaren ist wieder sexy. Nach sportlich sehr dunklen Jahren hat sich der Traditionsrennstall in den vergangenen beiden Jahren zurückgemeldet und gehört wieder zu den Teams, die sich hinter Mercedes und Red Bull Racing positionieren können.

2020 gelang das mit Platz drei in der Konstrukteurs-WM eindrucksvoll, beim Auftakt in Bahrain verpasste Lando Norris als Vierter das Podium knapp, Daniel Ricciardo wurde Siebter. Ein guter Start, doch der Rennstall will mehr. Viel mehr.

Das unterstrich Teamchef Andreas Seidl im AvD Motor & Sport Magazin auf Sport1. «Wir wollen den nächsten Schritt machen. Wir haben große Ziele. Wir wollen zur Spitze der Formel 1 aufschließen», sagte Seidl.

Gleichzeitig mahnte er aber auch, dass man realistisch sein müsse. Denn es gibt Bereiche bei McLaren, die alles andere als weltmeisterlich sind: «Wir haben einige Defizite, die gravierend sind, zum Beispiel in der Infrastruktur. Wir haben einen Plan, wie wir die Lücke schließen wollen. Trotzdem brauchen wir jetzt Zeit. Für uns wäre es wichtig, wenn wir den dritten Platz bestätigen können.»

Mit der aktuellen Performance ist Seidl zufrieden. Die große Regel-Revolution kommt wegen der Coronakrise erst nach der laufenden Saison, «wir waren wegen der Reglements etwas eingeschränkt in dieser Saison. Ich bin sehr happy mit der Entwicklung des Teams. Unser Ziel ist es auch, wieder näher anzurücken an Red Bull und Mercedes, sodass wir beim Straucheln der anderen wieder auf dem Sockel stehen. Wir versuchen in diesem Jahr konkurrenzfähig zu sein. Wir wollen das positive Momentum fortsetzen.»

Dazu gehören auch die beiden Piloten, bei denen es keine Gewichtung gibt, wie Seidl betont. «Es ist sehr wichtig, dass beide Fahrer gleichgestellt sind. Wir wollen sicherstellen, dass beide Fahrer das auf der Strecke austragen können. Das hat Daniel (Daniel Ricciardo; Anm. d. Red) nie eingefordert. Wir haben eine Top-Fahrerpaarung. Ich hoffe, wir haben einen harten Konkurrenzkampf.»


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