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Titelduell am Limit: «Sonst hat man keine Chance»

Von Andreas Reiners
Max Verstappen und Lewis Hamilton

Max Verstappen und Lewis Hamilton

Das Titelduell in der Formel 1 zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen könnte zu einer grandiosen Saison führen. Nico Rosberg weiß allerdings: Hamilton wird Fehler seines Kontrahenten eiskalt bestrafen.

Nico Rosberg weiß, worauf es im Titelkampf gegen Lewis Hamilton ankommt. Der Deutsche hat den Briten immerhin einmal geknackt, 2016 gewann Rosberg den WM-Titel in einem kräftezehrenden und nervenaufreibenden Duell mit seinem einstigen Jugendfreund.

Viel Psychologie war mit im Spiel, als sich beide gegenseitig zum Limit pushten, hin und wieder ging es auch über die Grenzen des Erlaubten hinaus.

Jeder kleinste Fehler wurde vom anderen ausgenutzt, bestraft. Weshalb sich Rosberg wieder an die damalige Zeit erinnert fühlt, wenn heute Hamilton und Max Verstappen um die WM-Krone kämpfen.

«Ich bin ein bisschen amüsiert, weil Max Verstappen immer besser zu verstehen beginnt, wie gut Lewis Hamilton ist. Er muss alles perfekt machen, um ihn zu schlagen und im Moment steht es zwei zu eins für Lewis», sagte Rosberg nach dem Portugal-GP.

Er stellt klar: Beide treten auf Augenhöhe an, was das Material betrifft. «Den Unterschied hat diesmal der Fahrer gemacht. Vom Auto her hatte Max ein minimal schnelleres Auto, hat aber einfach zu viele Fehler gemacht. Das kann man sich nicht erlauben. Wenn man gegen Lewis Hamilton Weltmeister werden will, muss alles perfekt laufen, sonst hat man keine Chance», so Rosberg.

Im Qualifying wurde Verstappens schnellste Runde gestrichen, weil er die Tracklimits missachtete. Es wäre die Pole Position gewesen. Im Rennen nutzte Hamilton einen kleinen Fehler des Niederländers für ein Überholmanöver, und die schnellste Runde Verstappens wurde ebenfalls gestrichen, wieder wegen der Tracklimits. Die Führung in der WM-Wertung baute Hamilton durch seinen Sieg auf acht Punkte aus.

Parallel zum Kampf auf der Strecke geht es auch zwischen den Verantwortlichen hoch her. So motzte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko, dass die Mercedes-Kundenteams Verstappen im Qualifying behindert hätten, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nannte Marko daraufhin «Grumpy» (Mürrisch) und bezeichnete ihn aufgrund der Sticheleien als stärkste Waffe für Mercedes.

Das Sportliche findet Wolff «super. Das ist genau das, was wir wollen. Wie unser ehemaliger CEO Dieter Zetsche gesagt hat: Es soll spannend bleiben, aber wir sollen im letzten Rennen in der letzten Runde mit einem Punkt Vorsprung gewinnen.»

Auch Rosberg findet: «Das wollen wir doch sehen. Da ist so viel Druck drauf. Wir wissen, dass Mercedes und Red Bull nicht die besten Freunde sind. Das fängt schon bei den Teamchefs an. Toto Wolff und Christian Horner können sich gar nicht leiden. Zwischen den Fahrern ist auch der Druck drauf. Da können wir uns auf eine Riesensaison freuen, das wird richtig spannend. Da werden wir noch sehr viel Spaß dran haben.»

Auch Sky Experte Ralf Schumacher freut sich über die enge Kiste zwischen Mercedes und Red Bull Racing. «Das haben wir uns all die Jahre gewünscht und es deutet darauf hin, dass es weiter spannend bleiben wird. Es wird eine tolle Saison.»

Für das kommende Rennwochenende in Barcelona sieht er die Reihenfolge etwas anders. «Da sehe ich Red Bull leicht im Vorteil. Die Streckencharakteristik wird ihnen mit diesen langsamen und mittelschnellen Kurven liegen. Die Gerade ist zwar da, wird aber nicht ganz so ausschlaggebend sein.»

Portugal-GP, Portimão

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:34:33,085 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +29,964 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +34,102
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +40,081
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,163
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,376
07. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:03,696 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:05,292
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:14,796
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:16,092
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:17,609
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 3 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 69 Punkte
2. Verstappen 61
3. Norris 37
4. Bottas 32
5. Leclerc 28
6. Pérez 22
7. Ricciardo 16
8. Sainz 14
9. Ocon 8
10. Gasly 7
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Marken
1. Mercedes 101
2. Red Bull Racing 83
3. McLaren 53
4. Ferrari 42
5. Alpine 13
6. AlphaTauri 9
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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