MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Quali-Sensation George Russell: Jetzt ein Regentanz!

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

In Grossbritannien nennen sie George Russell «Mr. Saturday», weil er im Qualifying über sich hinauswächst. Der 23-Jährige stellte seinen Williams auf den zweiten Startplatz und grinst: «Jetzt mache ich einen Regentanz.»

Sonntagmorgen in Spa-Francorchamps. Die Fans kommen nur tröpfchenweise zur Strecke, denn schon seit 8.00 Uhr früh sind einige der Zusatzwege rettungslos verstopft. Der Grund: Zahlreiche Wiesen sind nach schweren Regenfällen als Parkplatz nicht mehr zu benutzen. Die ersten Fans haben angefangen, ihr Auto irgendwo entlang der Strassen abzustellen. Die Wiesen sind aus dem gleichen Grund gesättigt, der George Russell zur Quali-Sensation von Spa-Francorchamps machte – Regen, viel Regen.

Der Nachwuchsfahrer von Mercedes wurde im Abschlusstraining nur von Max Verstappen geschlagen, sonst hätte Russell die erste Williams-Pole seit Felipe Massa 2014 auf dem Red Bull Ring erobert!

Der 23-jährige Engländer sagt: «Die Verhältnisse waren wie gemacht für meinen Wagen, der Williams lag traumhaft. Jetzt mache ich einen Regentanz, denn ich weiss – auf nasser Bahn habe ich grössere Chancen auf ein gutes Rennergebnis als auf trockener Strecke.»

Offenbar hat Russell gut getanzt, denn gemäss stündlicher Wetterprognose von Francorchamps hört es nun auf zu regnen, fängt aber um 14.00 Uhr wieder an, also eine Stunde vor Rennstart. Regenwahrscheinlichkeit um 15.00 bis 16.00 Uhr (erste Rennstunde): 80 Prozent.

Russell weiter: «Auch wenn ich mich im Auto und auf der nassen Bahn sehr wohlfühlte, sind solche Verhältnisse überaus tückisch. Und es ändert wahnsinnig schnell. In einem Moment ist die Bahn fast unfahrbar, weil es so viel Wasser hat, zehn Minuten später denkst du an den Einsatz profilloser Slick-Reifen. Das gibt es nur hier. Du musst flexibel bleiben und auf alles gefasst sein.»

Die Entscheidung bei Mercedes ist gefallen, wer 2022 neben Lewis Hamilton fährt: Es wird George Russell sein. Der GP3-Champion von 2017 und Formel-2-Meister von 2018 sagt: «Die Formel 1 ist gnadenlos. Egal was in Sachen Vertrag passiert, du musst jede Gelegenheit nutzen, um zu zeigen, was du kannst. Das Abschlusstraining von Belgien war eine solche Chance. Und im Rennen kommt die nächste.»

Abschlusstraining Belgien-GP

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:59,765
02. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 2:00,086
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 2:00,099
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 2:00,864
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 2:00,935
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 2:01,164
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 2:02,112
08. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 2:02,502
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 2:03,513
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, ohne Zeit (Unfall)
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:57,721
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:58,056
13. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:58,137
14. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:58,205
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:58,231
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 2:02,306
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 2:02,413
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 2:03,973
19. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 2:04,452
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 2:04,939

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