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Toto Wolff (Mercedes): «Das ist nicht Formel 1»

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

Mercedes hatte im Monza-Sprint mit Valtteri Bottas die Nase vorn, kann davon aber nicht profitieren, Lewis Hamilton fiel nach schwachem Start zurück. Eine Standortbestimmung von Teamchef Toto Wolff.

Nach einer ganz starken Vorstellung von Mercedes-Benz in der Qualifikation von Monza am Freitag gingen Fans und Fachleute davon aus: Auch der Sprint würde eine leichte Beute für die Dauer-Weltmeister werden. Aber wie oft in der Formel 1 ist alles anders gekommen.

Sprint-Sieger Valtteri Bottas kann seine 18. Pole-Position nicht nutzen, weil er nach Motorwechsel ans Ende des Feldes rücken muss. Und die geplante Mercedes-Stallorder zu Gunsten von Lewis Hamilton verpuffte, weil Lewis Hamilton beim Start nicht gut wegkam, auf Rang 5 zurückfiel und danach die vor ihm fahrenden Bottas, Max Verstappen, Daniel Ricciardo und Lando Norris nicht ein- und überholen konnte. Daher also Startplatz 4 für den siebenfachen Champion, der gegen Max Verstappen überdies um zwei WM-Punkte zurückgefallen ist, es steht 226,5:221,5 für den Niederländer.

Wie stuft Toto Wolff diesen Sprint ein? Der Wiener sagt: «Die Linie ist so schmal zwischen Hero und Zero am Start. Lewis hat die Kupplung zu lange schleifen lassen und dann zu stark durchdrehende Hinterräder gehabt, das ist uns im Sprint tonnenschwer auf den Kopf gefallen. Lewis hat er gegen Max zwei Punkte verloren und muss hinter ihm ins Rennen gehen. Könnte gut sein, dass der schlechte Start am Ende zehn verlorene Punkte bedeutet. Aber in Rennen ist noch Vieles möglich, wie die wirklich dominante Leistung von Valtteri gezeigt hat. Das war eine makellose Leistung.»

Bereits ist schon die Rede davon: Nach dem Sprint wird die nächste Stufe darin bestehen, in der Formel 1 mit umgekehrten Startaufstellungen zu arbeiten, wie in Nachwuchsklassen. Toto Wolff schüttelt sofort den Kopf: «Ich werde nie ein Fan dieser Lösung sein. In der Formel 1 soll man sich den Erfolg verdienen müssen, und umgekehrte Reihenfolgen, das ist einfach nicht Formel 1. Das mag ja okay sein in Juniorkategorien, wo man auch herausfinden will, wie sich ein Pilot nach vorne arbeitet, aber nochmals – für den Grand-Prix-Sport ist das nichts.»

Was sagt Wolff zum derzeitigen GP-Wochenendformat? «Als Zwischenbilanz des Sprints muss ich sagen – er bietet für die Formel 1 zu wenig Nutzen, es gibt auch zu wenige Punkte, damit die Teams und Fahrer wirklich etwas riskieren. Niemand will doch für diese wenigen WM-Zähler den Grand Prix kompromittieren. Zum heutigen Sprintformat sagen meine Ingenieure, und ich pflichte ihnen bei – das ist weder Fisch noch Vogel.»

«Ich würde vielmehr das freie Training kürzen, damit die Rennställe weniger Vorbereitungszeit haben, was wiederum das Element der Unvorhersehbarkeit erhöht. Aber wir werden den Sprint ja noch ein drittes Mal in Brasilien versuchen, danach sehen wir weiter.»

Sprint, Monza

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 18 Runden
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +2,3 sec
03. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +14,5
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +18,8
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +20,0
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +23,4
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,9
08. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +31,0
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +31,6
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +38,6
11. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +39,7
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +41,1
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +43,3
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +45,9
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +46,8
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +49,9
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +62,5
18. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, +65,0
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +66,1
20. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Unfall

WM-Stand nach 13 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 126
4. Norris 114
5. Pérez 108
6. Leclerc 92
7. Sainz 89.5
8. Gasly 66
9. Ricciardo 57
10. Alonso 46
11. Ocon 44
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0

Teams
1. Mercedes 347,5
2. Red Bull Racing 334,5
3. Ferrari 181.5
4. McLaren 171
5. Alpine 90
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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