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Neuer Alpine-Knall: Teamchef Bruno Famin muss gehen!

Von Mathias Brunner
Bruno Famin

Bruno Famin

​Renault-CEO Luca de Meo hat Erfolgsmanager Flavio Briatore zu Alpine gebracht, und der Italiener räumt auf: Keine Renault-Motoren mehr bei Alpine; Bruno Famin muss zugeben, dass er entsorgt wird.

Mon dieu, was ist nur mit diesem Alpine-Rennstall los? Die Formel-1-Mannschaft des Renault-Konzerns kommt nicht zur Ruhe. Nachdem die Blauen beim Formel-1-Start auf dem Bahrain International Circuit eine blamable Leistung gezeigt hatten (Auto stark übergewichtig), wurde in der Nacht nach dem Rennen bekannt – Technikchef Matt Harman und Aerodynamik-Chef Dirk de Beer sind weg. Die beiden Techniker hatten sich schon vor der Präsentation des neuen Alpine-Rennwagens vom Typ A524 zu diesem Schritt entschieden.

Die Fachkräfte bei Alpine geben sich seit längerem die Klinke in die Hand. Anfang Sommer 2023 wurde der selbstgefällige Alpine-CEO Laurent Rossi zur Seite versetzt, dann bestätigte die Renault-Tochter im Juli: Formel-1-Teamchef Otmar Szafnauer in Belgien zum letzten Mal für die Blauen an der Boxenmauer, danach verlässt er den Rennstall. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner war im Februar 2022 von Aston Martin zu Alpine geholt worden, um die Blauen nach vorne zu bringen.

Der Formel-1-Rennstall aus Enstone – 2005 und 2006 als Renault Weltmeister mit Fernando Alonso – trennte sich im gleichen Schwung von Alan Permane, der 34 Jahre lang für den GP-Rennstall tätig war. Auch für ihn war Belgien das letzte Rennen. Heute arbeitet er für die Racing Bulls (offiziell Visa Cash App RB).

Gleichzeitig bestätigte Alpine damals, dass der erfahrene Formel-1-Techniker Pat Fry weggeht. Er zog zu Williams und sagte danach: «Ich habe das Engagement bei Alpine vermisst, zur Weltspitze aufsteigen zu wollen.»

Vom Vertrags-Affentheater um Fernando Alonso und Oscar Piastri im Sommer 2022 fangen wir hier am besser gar nicht erst an.

Im Mai 2024 kam David Sanchez als neuer Technikdirektor zu Alpine (ein Lichtblick), dafür wurde der langjährige Betriebsleiter und Renault-Motortechniker Rob White entsorgt.

Seit Juni 2024 ist Schumacher- und Alonso-Weltmeistermacher Flavio Briatore Sonderberater der Blauen, eingesetzt von seinem italienischen Landsmann Luca de Meo, dem Geschäftsleiter des Renault-Konzerns. Briatore fackelte nicht lange. Der Vertrag mit Esteban Ocon wurde nicht verlängert (er zieht zu Haas), jener mit Pierre Gasly sehr wohl.

Briatore hat danach die Weichen dazu gestellt, dass Alpine in Zukunft mit Mercedes-Motoren fahren wird, die sündhaft teure Entwicklung der 2026er Motorgeneration ist bei Renault eingestellt. Das wäre ungefähr so, als würde Mercedes in der Formel 1 nicht mehr mit eigenen Triebwerken antreten – können Sie sich den Zirkus vorstellen, der in Deutschland losginge?

In Belgien nun ist durchgesickert: Die Tage von Teamchef Bruno Famin seien gezählt. Sein angeblicher Nachfolger – der 36-jährige Brite Oliver Oakes, Gründer und Teamchef von Hitech GP.

Schon kursiert im Netz: Das sei der erste Schritt, um Alpine zu verscherbeln.

Der langjährige Peugeot-Rennchef Famin kam 2021 zu Renault, als Leiter der Motorabteilung. Nach dem Personalbeben mit Entlassung von Otmar Szafnauer wurde er auf den Posten des Teamchefs geschubst, was zunächst als Übergangslösung bezeichnet wurde.

Bruno Famin stammelt am 26. Juli am Circuit de Spa-Francorchamps minutenlang herum, mit Sätzen, die teilweise wenig Sinn ergeben. Die Kernaussagen sind:

«Wir haben am Anfang dieser Woche ein Projekt vorgestellt, wonach die Ressourcen in Viry-Chatillon vermehrt der Marke Alpine zur Verfügung gestellt werden; Ressourcen, welche frei werden durch die Zusammenarbeit mit einem Motorpartner ab 2026. Da reden wir mit verschiedenen Firmen.»

Damit ist bestätigt: Die Arbeit am Formel-1-Motor von Renault für die neue Triebwerksgeneration ab 2026 ist tatsächlich eingestellt.

Und was ist nun mit seiner Position? Famin: «Es ist besser für die Arbeit in Viry, wenn ich mich mehr auf die Arbeit dort als Vize-Präsident konzentriere, das wäre ab Ende August, wenn wir dieses Projekt wie erwartet umsetzen.»

Damit ist also klar: Ende August geht die Zeit von Bruno Famin als Teamchef in der Formel 1 zu Ende.

Wenige Minuten danach bestätigte Alpine: Famin geht.


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