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Niederlande-GP Zandvoort: Rätsel der Verstappen-Piste

Von Mathias Brunner
​Seit drei Jahren ist der niederländische Grand Prix in Zandvoort eine Festhütte mit Heimsiegen für Max Verstappen. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter den teils rätselhaften Kurven-Bezeichnungen?

Wir stehen nach der Sommerpause der Formel 1 vor dem Grand-Prix-Wochenende in Zandvoort, und alleine der Ortsname beschreibt, wo wir uns befinden: Die Bezeichnung Zandvoort ist mehr als 900 Jahre alt und geht auf die Lage jener Siedlung zurück, wo zunächst Fischer ihrem Handwerk nachgingen.

Der Ort lag ein wenig niedriger als die Umgebung, was einen natürlichen Wetterschutz bedeutete. Eine solche Furt im Sand wurde «sandevoerde» genannt, daraus entstand Zandvoort.

Schon vor mehr als 70 Jahren wurde auf der Rennstrecke Zandvoort gefahren, aber jetzt Mal Hand aufs Herz: Wissen Sie, was sich hinter Kurvennamen wie Hunserug oder Scheivlak verbirgt? Wir haben uns ein wenig schlau gemacht.

Die Kurvenbezeichnungen auf dem niederländischen Traditionskurs sind eine Mischung aus Hochachtung vor Herstellern und Menschen. Kurven wie Audi S-Bocht (12) oder Kumhobocht (15) erklären sich von selber. Lieber gehen wir auf die klassischen Bezeichnungen ein.

Tarzan (1)
Wo heute diese Rechtskurve nach der Start/Ziel-Geraden liegt, befand sich einst das Kartoffelfeld von Maarten Zwemmer. Der schaute recht wild aus, so dass ihn seine Freunde Tarzan nannten.

Gerlach (2/3)
Benannt nach dem 1957 hier tödlich verunglückten Sportwagenfahrer Dr. Willem Gerlach.

Hugenholtz (4)
Die heute stark überhöhte Kurve hiess zunächst Haarnadel. Als sich Streckenchef Hans Hugenholtz 1973 zur Ruhe setzte, wurde die Kurve nach ihm benannt. Hugenholtz hat nicht nur Zandvoort geleitet, sondern auch einige berühmte Rennstrecken entworfen, wie Suzuka, Zolder, Jarama sowie das Motodrom von Hockenheim! Hugenholtz starb 1995 im Gemeindeteil Bentveld von Zandvoort.

Hunserug (5)
Wörtlich: Hunse-Rücken. Die Bezeichnung geht auf Cas Hunse zurück, einen Manager des Königlich Niederländischen Motoverbands, der einst Zandvoort-Bürgermeister Henri van Alphen beim Bau der Rennstrecke beraten hat.

Slotemakerbocht (6)
Die Kurve ist nach Rob Slotemaker benannt, der nicht nur ein brillanter Allrounder war (Rallye, Sportwagen, Einsitzer), sondern schon 1954 eine Rennfahrerschulde gründete. Slotemaker kam in dieser Kurve 1979 ums Leben, im Rahmen eines Rennens um den Camaro Superstar Cup.

Scheivlak (8)
Bedeutet lediglich eine Grenze zwischen zwei Landstücken, wörtlich: Feld-Aufteilung. Der frühere Herzog Quarles van Ufford zog hier die Grenze zwischen öffentlichen Dünen und seinem Land.

Arie Luyendyk Bocht (16)
Die Kurve am Eingang zu Start und Ziel trägt den Namen des zweifachen Indy-500-Siegers. Das passt – denn die Kurve ist sogar noch mehr überhöht als die Kurven des Indianapolis Motor Speedway.

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