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Regen in Brasilien: Formel 1 immer wieder gestoppt

Von Mathias Brunner
Starkregen ist in Brasilien immer wieder ein Thema

Starkregen ist in Brasilien immer wieder ein Thema

​Wegen Gewittern und Starkregens konnte das Abschlusstraining zum Grand Prix von São Paulo am 2. November nicht gefahren werden. Es ist gar nicht so selten, dass sich die Königsklasse dem Wetter beugen muss.

Nichts ging mehr in Interlagos: Eine enormen Gewitterzelle mit Starkregen verhinderte am 2. November die Austragung des Qualifyings zum Grossen Preis von São Paulo, bei so viel Wasser auf der Bahn war ans Formel-1-Fahren auf der brasilianischen Traditionsstrecke nicht zu denken. GP-Quali und Grand Prix sollen nun am gleichen 3. November stattfinden.

Aber auch für diesen 3. November sagen die brasilianischen Meteorologen Schauer und Gewitter vorher. Das kann ja lustig werden.

Es kommt immer wieder vor, dass die Formel-1-Rennwagen wegen des Wetters nicht auf die Bahn gehen können und das Programm umgestellt werden muss.

Inzwischen sechs Mal in der Formel-1-WM musste wegen schlechten Wetters die Qualifikation am Renntag gefahren werden, in Japan 2004, in Japan 2010, in Australien 2013, in den USA 2015, in Japan 2019 und nun in Brasilien 2024. Aber auch Grands Prix wurden vom schlechten Wetter immer wieder beeinträchtigt.

Japan 2019
Der Taifun Hagibis wütete über Japan, am Samstag ging auf der Traditionsstrecke Suzuka gar nichts. Quali und Rennen wurden am Sonntag durchgeführt.

USA 2015
In Austin schüttete es am Samstag wie aus Kübeln. Besucher wurden am Radio und im Fernsehen aufgefordert, gar nicht erst an der Rennstrecke zu erscheinen. Die Quali wurde vom damaligen Rennleiter Charlie Whiting sechs Mal verschoben und dann auf Sonntag verlegt, als es langsam dunkel wurde. Das Wasser lief nicht nur in die Boxen der Rennställe, sondern auch ins Medienzentrum.

Australien 2013
Das Abschlusstraining musste unterbrochen werden, weil in Melbourne Land unter herrschte. Das erste Quali-Segment konnte noch gefahren werden, Q2 und Q3 jedoch müssen auf den Sonntagmorgen verschoben werden.

Kanada 2011
Montreal zeigte sich grau in grau. Das Rennen begann hinter dem Safety-Car. In Runde 26 wurde der Regen so stark, dass der Grand Prix neutralisiert werden musste. Unvergessen die Szene, als eine junge Frau hinter der Box mutterseelenalleine im Regen stand, komplett durchnässt. Sie wartete auf ihren Fahrer, der im Verkehrschaos hängengeblieben war. Es handelte sich um Popstar Rihanna. Inzwischen redeten sich die TV-Reporter den Mund fusselig, erst zwei Stunden später konnten die Autos wieder fahren. Mit einer Laufzeit von mehr als vier Stunden (die Uhr hält bei einer Renn-Neutralisation nicht mehr an) ist der Kanada-GP 2011 der längste WM-Lauf der Formel-1-Historie.

Japan 2010
Der Regen fielt so stark, dass das Abschlusstraining von Suzuka gar nicht erst aufgenommen werden kann. Die Teams vertrieben sich die Zeit mit Schiffchenbauen, die sich auf der abschüssigen Boxengasse treiben liessen. Mechaniker stellten sich in den Regen hinaus und forderten die Fans zu La-Ola-Wellen durch. Die patschnassen Besucher dankten es mit brandendem Applaus. Die Qualifikation muss am Sonntagmorgen gefahren werden.

Malaysia 2009
Nach 31 von 56 Runden ging gar nichts mehr: Das Rennen musste unterbrochen werden. Der Regen fiel so lange und intensiv, bis es einzudunkeln begann. Damit stand fest: Der Grand Prix würde nicht fortgesetzt. Erstmals seit 18 Jahren wurden halbe Punkte verteilt.

Japan 2004
Der Taifun Ma-On brachte peitschenden Regen und heftigen Wind in die Region von Suzuka. Der Veranstalter macht Schotten dicht, keiner durfte an der Rennstrecke auftauchen. Abschlusstraining und Rennen finden im Paket am Sonntag statt. Teams und Medien wurden aufgefordert, sich mit Lebensmitteln auszurüsten und in ihren Hotels den Sturm auszusitzen. Viele Besucher aus Europa fanden: Ein wenig dramatisch, nicht wahr? Als ich am Morgen aus dem Fenster schaute und die ersten Wellblechdächer vorbeiflogen, wurde schlagartig klar, wie ernst die Lage ist. Vor die Boxen der Rennställe wurden Kleinlaster gestellt, um die Gefahr zu minimieren, dass die Rolltore eingedrückt werden. Einige der Laster wurden um Meter verschoben.

Australien 1991
In Montreal also sorgte der Regen für das längste Rennen der WM-Historie, 1991 in Australien für das kürzeste: Nach nur 14 von 81 Runden war ans Weiterfahren nicht mehr zu denken, links und rechts knallten die Fahrer wegen Aquaplanings in die Mauern. Das Rennen konnte nicht fortgesetzt werden.


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