Valentino Rossi sucht das Glück

Max Verstappen wollte «alles kurz und klein schlagen»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen in Brasilien

Max Verstappen in Brasilien

​Max Verstappen ist beim Grand Prix von São Paulo unwiderstehlich zum Sieg gefahren. Selten hat der 62-fache GP-Sieger am gleichen Tag so widersprüchliche Gefühle erlebt, wie er nach seiner Siegesfahrt zugibt.

In keinem Sport liegen die Höhen und Tiefen so nahe beisammen wie in der Formel 1. São Paulo-GP-Sieger Max Verstappen sagt nach seiner triumphalen Fahrt: «Es kommt nicht oft vor, dass ich am gleichen Tag solch intensive Gefühle erlebe. Nach der GP-Quali am Sonntagmorgen wollte ich am liebsten alles kurz und klein schlagen – und dann habe ich den Grand Prix gewonnen, von Startplatz 17, unglaublich!»

Der Ärger des wohl bald vierfachen Formel-1-Champions: «Die rote Flagge im Abschlusstraining kam zum dümmsten Moment, ich schied im zweiten Quali-Segment aus, dazu wusste ich ja, dass ich noch um fünf Ränge zurückweichen muss, wegen des neuen Motors.»

«Ich dachte, dass ich in der WM weiter Punkte einbüsse auf meinen Verfolger Norris. Und dann kam alles ganz anders.»

Verstappen siegte sensationell von Startplatz 17, Norris erreichte von der Pole-Position nur Rang 6, damit kann Max nun sogar schon in Las Vegas seinen vierten Titel sicherstellen. «Aber daran denke ich nicht, ich will einfach saubere Rennen fahren.»

Für viele Beobachter ist Max Verstappens Darbietung in Interlagos eine der besten Siegesfahrten in der Geschichte der Königsklasse. Max spielt das herunter: «Es begann wieder stärker zu regnen, aber wir haben uns dazu entschlossen, länger auf der Bahn zu bleiben. Bisweilen waren die Verhältnisse unfahrbar, es fühlte sich an, als würde ich ein Boot steuern oder einen Jetski.»

«Es stand für uns so viel auf dem Spiel. Und eben darum ist der Sieg besonders süss. Ich freue mich für das ganze Team, das in den vergangenen Monaten so viel durchmachen musste und so hart gearbeitet hat, um wieder ein Rennen zu gewinnen.»

«Wir haben hier einen frischen Asphalt, im Grunde gibt es nur eine Linie, also war das Überholen doppelt schwierig. Ich hatte aber einen guten Start. Dann klemmte ich eine Weile fest. Wir haben versucht, ruhig zu bleiben.»

«Gleichzeitig war mir klar: In einem Regenrennen können die verrücktesten Dinge passieren. Als ich freie Fahrt hatte, konnte ich guten Speed zeigen, also wusste ich – okay, wir haben heute ein schnelles Auto. Abgesehen von den misslichen Verhältnissen fühlte ich mich wohl im Wagen.»

«An den Sieg habe ich erstmals geglaubt, als ich Esteban Ocon überholen konnte. Das Auto war gut ausbalanciert. Am schwierigsten war es, hochkonzentriert zu bleiben und sich keinen Fehler zu erlauben.»

São Paulo-GP, Interlagos

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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