Racing Bulls 2025 mit Isack Hadjar und Yuki Tsunoda
Isack Hadjar steigt in die Formel 1 auf
Es geht Schlag auf Schlag bei den Formel-1-Rennställen von Red Bull, aber alle Schritte waren zu erwarten und sind den Lesern von SPEEDWEEK.com vertraut: Trennung von Red Bull Racing und Sergio Pérez, Verpflichtung des Neuseeländers Liam Lawson als Stallgefährte von Max Verstappen bei RBR.
Damit war auch klar: Yuki Tsunoda bleibt für eine fünfte Saison bei den Racing Bulls, und sein neuer Teamgefährte wird der Formel-2-Gesamtzweite von 2024 – der Franzose Isack Hadjar. Der Pariser unterlag beim F2-Finale von Abu Dhabi knapp dem Brasilianer Gabriel Bortoleto (der ebenfalls in die Königsklasse aufsteigt, als Fahrer bei Sauber/Audi).
Am 20. Dezember haben die Racing Bulls das Engagement des 20-jährigen Hadjar bestätigt.
Teamchef Laurent Mekies: «Wir freuen uns, dass wir Isack an Bord haben, das bringt frischen Wind. Sein Express Richtung Formel 1 war herausragend, er hat erstaunliche Reife bewiesen und fabelhafte Ergebnisse erzielt. Wir sind sicher, er wird sich in der Königsklasse schnell etablieren. Wir haben nun eine gute Mischung aus Jugend und Reife, denn Yuki Tsunoda bringt inzwischen vier Jahre F1-Erfahrung mit, das ist unerlässlich, um unsere Ziele 2025 zu erreichen.»
CEO Peter Bayer: «Sinn und Zweck unseres Rennstalls war es immer, vielversprechende Talente in der Formel 1 weiter auszubilden und für das grössere Red Bull-Team fit zu machen. So wie wir das nun mit Isack Hadjar anstreben.»
Isack Hadjar: «Das ist ein riesiger Schritt für alle, die immer an mich geglaubt haben. Ein Traum wird wahr. Ich habe das Gefühl, ich betrete ein neues Universum, mit den schnellsten Autos der Welt und gegen die besten Fahrer. Ich weiss, dass ich eine steile Lernkurve vor mir habe. Aber ich freue mich auf die Arbeit, auch mit Yuki. Wir sind als Red Bull-Junioren einen vergleichbaren Weg gegangen, und ich bin sicher, ich kann sehr viel von ihm lernen.»
Isack Hadjar über seinen Aufstieg
Der französisch-algerische Doppelbürger, geboren am 28. September 2004 in Paris, erzählt über sich selber: «Ich habe mich schon immer für Autos interessiert, aber nicht besonders für Rennen, eher wegen des Films ‘Cars’. Meine Grosseltern und meine Eltern sind hauptsächlich Ärzte oder Physiker, sie haben nichts mit Motorsport zu tun, aber mein Vater hat stets F1-Rennen geschaut, das war’s eigentlich.»
«Weil ich schon als sechsjähriger Knirps anfing, Grands Prix zu gucken, begann ich mich auch für den Kartsport zu interessieren, also kauften mir meine Eltern ein Kart, als ich sieben war. Die Liebe zum Rennsport ist schnell entflammt.»
«Mein erstes Kartrennen war im September 2012, und ich habe es gewonnen. Mein erstes Autorennen war in der französischen F4-Meisterschaft im April 2019.»
«Meine Eltern sind die Menschen, die mir in meiner Karriere bei weitem am meisten geholfen haben, denn sie haben mir von Anfang an alles gegeben, um erfolgreich zu sein, indem sie Sponsoren und Leute gefunden haben, die mir helfen konnten. Ich verdanke ihnen alles.»
Hadjar im Autosport: Siebter in der französischen Formel-4-Meisterschaft 2019, 2020 dann Dritter. 2021 Fünfter in der Formel Regional, ein Jahr später Dritter, parallel dazu Einsätze in der Formel 3 (Gesamtvierter). 2023 der Aufstieg in die Formel 2 (Gesamt-14.), parallel dazu schon Testfahrer für AlphaTauri und Red Bull Racing. 2024 Wechsel von Hitech zu Campos, zweiter Rang in der Formel 2 hinter Gabriel Bortoleto, erneut Testfahrer der Racing Bulls und von RBR, nun Vertrag als GP-Stammfahrer für 2025.
Hadjar blickt zurück: «Eines meiner Lieblingsrennen war jenes von Paul Ricard in der französischen F4 2020, bei dem ich von Startplatz 14 aus ins Rennen ging und mich bis auf Platz 2 vorarbeitete. Le Castellet ist nicht so einfach zum Überholen, aber ich fuhr nach ein paar Runden mit verrückten Überholmanövern bis auf Platz 4 vor, fuhr die schnellste Runde und überholte in der Schlussphase des Rennens und wurde Zweiter.»
Ebenfalls in schöner Erinnerung: «2021 habe ich in Monaco in der Formula Regional European gewonnen. Zum ersten Mal in der Saison habe ich dominiert. Ich hatte einen grossartigen Start und konnte mich nach zwei Runden absetzen, indem ich fast in jeder Runde die schnellste Runde fuhr und kurz vor dem Safety-Car einen Vorsprung von sechs Sekunden herausfuhr. Ich hatte einen grossartigen Neustart und konnte einen weiteren Vorsprung von 7 Sekunden herausfahren. Ich hatte einfach so viel Spass, als ich die Strassen von Monte-Carlo 30 Minuten gefühlt für mich alleine hatte! Es ist vor allem diesem Rennen zu verdanken, dass ich bei Red Bull unterschrieben habe.»
«Ich mag auch andere Strecken. Die S-Kurven von Suzuka sind eine der schönsten Passagen der Welt, vor allem wegen ihres Flusses. Aber meine absolute Lieblingskurve ist Degner 1 von Suzuka, eine 90-Grad-Hochgeschwindigkeitskurve, in der jeder Fehler in die Mauer führt. Ich habe das Gefühl, dass Suzuka die einzige Strecke ist, auf der alle Kurven Spass machen.
Hadjar, dessen Nase und Stimmklang an Alain Prost erinnern, hat andere Formel-1-Stars als Vorbilder: «Meine Helden sind Ayrton Senna und Lewis Hamilton.»