Liam Lawson (Red Bull): Von anderen Piloten ignoriert

Liam Lawson und Daniel Ricciardo
Nach elf Formel-1-WM-Läufen steht Liam Lawson vor seiner bislang schwierigsten Aufgabe: als zweiter Fahrer bei Red Bull Racing neben dem vierfachen Weltmeister Max Verstappen.
Lawson, 2024 für die Racing Bulls an der Arbeit und damals Reservist von RBR, hat von Teamchef Christian Horner und von Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko deshalb den Zuschlag erhalten, weil er durch Speed, Fachwissen, kühlen Kopf und Unerschrockenheit auf der Piste überzeugt hat.
Zuvor hatten Horner und Marko den langjährigen Red Bull-Piloten Daniel Ricciardo aus dem Racing Bulls-Cockpit genommen und dort durch Lawson ersetzt, um herauszufinden, wie sich Liam dort gegen den erfahrenen Yuki Tsunoda macht.
Seit dem 19. Dezember 2024 ist klar, dass der 23-Jährige Nachfolger des Mexikaners Sergio Pérez bei Red Bull Racing ist. Als der Rennstall die Verpflichtung bestätigt hatte, geschah etwas Verblüffendes, wie Lawson im Magazin GQ erzählt hat – nur ein einziger Grand Prix-Fahrer hat sich bei ihm gemeldet, um zur Beförderung zu gratulieren.
Lawson sagt: «In dieser ganzen Phase, als es um den zweiten Platz neben Max Verstappen ging, habe ich oft mit Daniel gesprochen. Ich werde immer riesigen Respekt vor ihm haben. Während der ganzen Zeit, als die Gerüchte kreisten und dann klar wurde, dass er sein Auto räumen muss, damit ich fahren kann, hat er nie ein schlechtes Wort über mich gesagt.»
«Er hat die ganze Geschichte nie auf mich und ihn bezogen als etwas Persönliches bezogen, denn letztlich war das ja auch nicht unsere Entscheidung. Es war eine Entscheidung von Red Bull, was sie tun wollen. Daniel war wirklich gut zu mir, während der ganzen Zeit.»
«Im Dezember dann, als ich den Platz bei Red Bull Racing zugesichert bekam, war Daniel der einzige Fahrer, der sich bei mir gemeldet und mir gratuliert hat. Und er ist bis heute der Einzige, der das getan hat. Ich finde, das sagt sehr viel über den Charakter von Daniel aus.»