Formel 1: Ferrari im Visier eines Geisteskranken

Max Verstappen über V10-Motor: «Viel aufregender»

Von Vanessa Georgoulas
Max Vestappen

Max Vestappen

Die Formel-1-Verantwortlichen erwägen eine Rückkehr zum V10-Motor. Die GP-Stars reagieren unterschiedlich darauf: Max Verstappen äussert etwa deutlich weniger Vorbehalte als Urgestein Fernando Alonso.

Seit 2014 kreischen die Formel-1-Motoren nicht mehr, denn mit dem Saisonende 20013 ging auch die V8-Saugmotoren-Ära in der Königsklasse zu Ende. Abgelöst wurden sie von den V6-Turbo-Hybrid-Antriebseinheiten, die zwar deutlich effizienter arbeiten, aber einen weniger attraktiven, brummenden Sound von sich geben.

Die Kritik am neuen Sound der Formel 1 war gross, und anders als erwartet ebbte sie auch nicht ab. Dennoch wurde die Hybrid-Philosophie weiter verfolgt und für die Zeit ab 2026 ein Motorenreglement entworfen, das den Elektro-Anteil der Energie auf rund 50 Prozent erhöht. Mehrere Teams äusserten auch nach der frühen Entwicklungsphase Sicherheitsbedenken, weil es zu grossen Tempo-Differenzen kommen könnte, je nach dem, ob sich ein Triebwerk im Ladebetrieb befindet.

Darunter könnte auch die Show leiden, und deshalb hat die Idee, zu V10-Saugmotoren zurückzukehren, die mit Bio-Treibstoffen betrieben werden, immer mehr Aufwind bekommen. Die Fahrer reagieren unterschiedlich darauf, so erklärte Fernando Alonso etwa am Rande des Schanghai-Rundkurses: «Schwer zu sagen, ob das etwas ist, das man erwägen sollte. Ich liebe die V10-Ära und ich liebe auch die V8-Motoren. Wir alle vermissen den Sound dieser Autos. Aber die Welt hat sich verändert und die Technologie hat sich entwickelt.»

«Wir setzen derzeit eine unglaublich effiziente Antriebseinheit ein, die mit einem Drittel des Spritverbrauchs von früher auskommt. Das muss das Top-Management des Sports entscheiden, die FOM und die FIA und alle, die involviert sind. Als Fahrer sind wir glücklich, wenn wir die schnellstmöglichen Autos haben, egal, welcher Motor hinter uns brummt. Aber vielleicht haben da die Fans ein Wörtchen mitzureden», fuhr der 43-Jährige fort.

«Aber wie gesagt, gleichzeitig kann man nicht in der Zeit zurückgehen und vergessen, wie effizient die Autos derzeit sind. Das ist etwas sehr Positives. Man könnte auch ohne den Halo-Kopfschutz fahren, und die Autos gefährlicher machen – das würde den Adrenalinspiegel der Fans auch erhöhen. Aber das würde keinen Sinn machen, wir bewegen uns ja weiter und nicht zurück. Wir haben jetzt eine gute Formel 1 und erleben eine gute Phase des Sports», betonte der 32-fache GP-Sieger.

Champion Max Verstappen erklärte hingegen, als er darauf angesprochen wurde: «Ich bin nicht für die Regeln verantwortlich. Aber wenn man die reinen Emotionen anschaut, sind die V10-Motoren sicherlich viel besser als das, was wir jetzt haben. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind den Sound dieser Motoren gehört habe. Das bringt so viel mehr – selbst wenn die Autos vielleicht langsamer waren, das Gefühl, das dir diese Motoren geben, ist unbeschreiblich. Es ist definitiv viel aufregender als das, was wir jetzt haben.»

Australien-GP, Albert Park Circuit Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42:06,304 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,895 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +8,481
04. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,135
05. Alex Albon (T), Williams, +12,773
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +17,413
07. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +18,423
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,826
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +20,448
10. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +22,473
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +26,502
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +29,884
13. Esteban Ocon (F), Haas, +33,161
14. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,351
Out
Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, Unfall
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Unfall
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Williams, Unfall
Jack Doohan (AUS), Alpine, Unfall
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Unfall

WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Norris 25 Punkte
02. Verstappen 18
03. Russell 15
04. Antonelli 12
05. Albon 10
06. Stroll 8
07. Hülkenberg 6
08. Leclerc 4
09. Piastri 2
10. Hamilton 1
11. Gasly 0
12. Tsunoda 0
13. Ocon 0
14. Bearman 0
15. Lawson 0
16. Bortoleto 0
17. Alonso 0
18. Sainz 0
19. Doohan 0 
20. Hadjar 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 27 Punkte
02. Mercedes 27
03. Red Bull Racing 18
04. Williams 10
05. Aston Martin 8
06. Sauber 6
07. Ferrari 5
08. Alpine 0
09. Racing Bulls 0
10. Haas 0

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