Toto Wolff: Kimi Antonelli? Risiko macht sich bezahlt

Kimi Antonelli
Was haben wir nicht alles über diesen Kimi Antonelli gehört, als klar war, dass er 2025 im zarten Alter von 18 Jahren Grands Prix fahren würde. Der italienische Teenager werde am Druck zerbrechen, wussten einige Neunmalkluge, der Italiener werde verheizt, er werde die Saison nicht zu Ende fahren und so weiter und so fort.
Und nun: Antonelli ist bei vier von bislang fünf Grands Prix unter die besten Sechs gefahren, er hat sich in Japan zum jüngsten Fahrer in Führung eines Formel-1-WM-Laufs gemacht, zudem zum jüngsten Fahrer mit einer besten Rennrunde, und nun hat er zum Sprint von Miami seine erste Formel-1-Pole erobert, als hätte er in seinem ganzen Leben noch nie etwas Anderes getan. Und das auf einer Strecke, die er noch nie mit eigenen Augen gesehen, geschweige denn befahren hatte.
Teamchef Toto Wolff ist sichtlich glücklich: «Es gab viele Leute, die uns geraten haben, Kimi in die Formel-1-Lehre zu schicken, etwa zu Williams. Aber für uns war klar – wir wollen ihn bei uns ausbilden, um dann für 2026 bereit zu sein, wenn wir eine neue Rennwagen-Generation erhalten. Bis dann wird Kimi alle Pisten kennen.»
«Wir waren bereit, dieses Risiko einzugehen, und dieses Risiko macht sich nun bezahlt. Wir haben immer gesagt, dass wir mit Fehlern rechnen müssen. Aber Kimi entwickelt sich stetig, diese Fehler sind bislang nicht passiert. Auch wenn sie kommen werden. Aber nun zeigt sich, dass unser Ausbildungsprogramm 2024 mit einem zwei Jahre alten Wagen der richtige Weg war.»
«Klar muss auch ich mich kneifen. Noch vor wenigen Jahren stand dieser Junge in unserer Box und hat über all den Trubel gestaunt. Es fühlt sich an, als wäre das erst gestern gewesen. Und nun hat er diese unglaubliche Pole errungen. Sein Speed ist wirklich eindrucksvoll. Gut, diese Bestzeit wird in den Rekordbüchern nicht auftauchen, weil er sie für den Sprint herausgeholt hat, aber wir nehmen sie dennoch gerne an.»
«Nun wollen wir sehen, dass wir im Sprint das Maximum aus dieser Chance machen und dann am Samstag auch eine gute GP-Quali zeigen.»
Sprint-Qualifying, Miami
01. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:26,482 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:26,527
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:26,582
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:26,737
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:26,791
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:26,808
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:27,030
08. Alex Albon (T), Williams, 1:27,193
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:27,543
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:27,790
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:27,850
12. Esteban Ocon (F), Haas, 1:28,070
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:28,167
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:28,375
15. Carlos Sainz (E), Williams, ohne Zeit
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:29,028
17. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:29,171
18. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:29,246
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:29,312
20. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:29,825