Le Mans: Spitzen-Ferrari disqualifiziert

Hamilton/Ferrari: Murmeltier überfahren, GP ruiniert

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Während des Kanada-GP wunderte sich die Ferrari-Mannschaft über einen Abtriebsverlust am Rennwagen von Superstar Lewis Hamilton. Der Grund: Ausgerechnet der Tier-Freund und Veganer traf ein Murmeltier!

Während des Grossen Preises von Kanada war es für die Tifosi ein Rätsel, wieso Superstar Lewis Hamilton wie mit angezogener Handbremse herumfuhr.

Wer die Möglichkeit hatte, Ausschnitte vom Ferrari-Funk zu erhaschen, der wusste: Es kam zu einem Abtriebsverlust am Wagen des 40-jährigen Engländers, dies nach acht oder neun Runden.

Aber erst nach dem Fallen der Zielflagge wurde im ganzen Ausmass klar, was wirklich vorgefallen ist: Ausgerechnet Tier-Liebhaber Lewis Hamilton erwischte eines der vielen Murmeltiere, die hier bei den Begrenzungsmauern ihr Zuhause haben, sich von vorbeizischenden Rennwagen in der Regel nicht am Gras-Mampfen hindern lassen und – noch schlimmer – zwischendurch die Fahrbahn kreuzen.

Das Fiese in diesem Fall: Ausgerechnet im Schattenwurf einer Fussgängerbrücke hatte das Tierchen die Bahn betreten, Hamilton konnte das unmöglich rechtzeitig sehen.

Mit einem beschädigten Ferrari wurde Lewis Hamilton am Ende blasser Sechster, und auf diesem Rang liegt er auch im WM-Zwischenklassement.

Noch vor dem Rennen hatte Hamilton davon gesprochen, dass er von Startplatz 5 kommend seinen ersten GP-Podestplatz mit Ferrari erringen wolle, aber davon war der 105-fache GP-Sieger meilenweit entfernt. Auch ohne Murmeltier-Kollision.

Lewis nach dem Kanada-GP: «Ich bin am Boden zerstört. Ich habe nicht einmal etwas gesehen, aber man hat mir gesagt, dass ich wohl ein Murmeltier getroffen habe. Das macht mich tieftraurig, das ist schrecklich. Und das ist mir hier in all den Jahren noch nie passiert.»

«Bis dahin lief es eigentlich ganz anständig, ich hatte einen guten Start und konnte meine Position behaupten. Ich fand, dass ich den Reifen gut Sorge trage. Ich war optimistisch. Aber dann ging alles schief.»

«Auf der rechten Seite ist ein Loch im Unterboden des Ferrari, und alle Luftleit-Elemente am Anfang des Bodens sind weggeschlagen.»

Angeblich kostete der Abtriebsverlust ungefähr eine halbe Sekunde pro Runde.

Hamilton weiter: «Ab Mitte des Rennens hatte ich zudem Schwierigkeiten mit den Bremsen. Wir sind wohl auch zu lange auf der Bahn geblieben, denn nach dem ersten Reifenwechsel kam ich voll in den Verkehr. So kam ein Problem zum anderen. Vor diesem Hintergrund kann ich von Glück reden, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein.»

«Was wir nun dringend brauchen, das sind Verbesserungen am Ferrari. Ich hoffe, wir haben einen Teil davon beim kommenden Rennen von Österreich am Wagen.»

Kanada-GP, Circuit de Gilles Villeneuve

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:31:52,688 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,228 sec
03. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +1,014
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,109
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,442
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +10,713
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +10,972
08. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +15,364
09. Esteban Ocon (F), Haas, +1 Runde
10. Carlos Sainz (E), Williams, +1
11. Oliver Bearman (GB), Haas, +1
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1
13. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
14. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
18. Lando Norris (GB), McLaren, + 4 *
* ausgeschieden (Unfall), aber aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe
Alex Albon (T), Williams, Motorschaden

WM-Stand (nach 10 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 198 Punkte
02. Norris 176
03. Verstappen 155
04. Russell 136
05. Leclerc 104
06. Hamilton 79
07. Antonelli 63
08. Albon 42
09. Ocon 22
10. Hadjar 21
11. Hülkenberg 20
12. Stroll 14
13. Sainz 13
14. Gasly 11
15. Tsunoda 10
16. Alonso 8
17. Bearman 6
18. Lawson 4
19. Bortoleto 0
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 374 Punkte
02. Mercedes 199
03. Ferrari 183
04. Red Bull Racing 162
05. Williams 55
06. Haas 28
07. Racing Bulls 28
08. Aston Martin 22
09. Sauber 20
10. Alpine 11

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Ducati GP25: Wie berechtigt sind die Sorgen?

Von Michael Scott
Auch wenn Ducati die Grands Prix in Le Mans und Silverstone nicht gewinnen konnte, ist der Hersteller aus Borgo Panigale in der MotoGP die Nummer 1. Trotzdem sind nicht alle Fahrer glücklich.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 17.06., 15:30, Motorvision TV
    Extreme E Highlights
  • Di. 17.06., 16:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 17.06., 16:25, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Di. 17.06., 17:15, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Di. 17.06., 18:10, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Di. 17.06., 19:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Di. 17.06., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 17.06., 20:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Di. 17.06., 21:00, Eurosport
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Di. 17.06., 22:15, ORF Sport+
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.913 20050706 C1706054511 | 5