McLaren in Brasilien: Wieso Norris vor Piastri liegt

Von Mathias Brunner
Lando Norris hat in Brasilien die Nase vorn

Lando Norris hat in Brasilien die Nase vorn

​Wie in Mexiko ist Lando Norris auch in Brasilien der schnellere McLaren-Fahrer, Oscar Piastri hat Mühe, sein Crash im Sprint hat nicht geholfen. McLaren-Teamchef Andrea Stella sagt, woran es Oscar mangelt.

Wieso ist in jüngerer Vergangenheit Lando Norris der schnellere Fahrer bei McLaren? Was ist da vorgefallen? Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve ist nicht der einzige Fachmann, der argumentiert: «Ich nehme schwer an, dass Oscar nicht verlernt hat, wie man einen Rennwagen bewegt, also muss ich mich schon fragen – was ist bei McLaren passiert?»

Natürlich ist McLaren-Teamchef Andrea Stella im Fahrerlager der Interlagos-Rennstrecke darauf angesprochen worden, wieso sich der Engländer Norris stärker einbringen kann und warum der Australier Piastri Mühe hat.

Stella erklärt das so: «Im Abschlusstraining zum Grand Prix gab es deutlich weniger Grip auf der Strecke als am Freitag. Oscar war am ersten Tag sehr konkurrenzfähig und schnell, aber diese geänderten Bedingungen machten die Sache für ihn knifflig.»

Stella weiter: «Einige der Fahrtechniken, die nötig sind, um das Auto hier in Brasilien schnell zu fahren, ähneln jenen, die in Austin und Mexiko erforderlich waren. Oscar arbeitet weiter daran, diese Techniken zu verinnerlichen. Es könnte noch etwas dauern, bis er sie voll ausschöpfen kann, insbesondere da man aufgrund des Windes nicht genau weiss, wie viel Grip man in jeder Kurve vorfindet.»

Gemäss des Italieners fühlt sich Norris auf einer Bahn, die wenig Haftung aufbaut, wohler als sein McLaren-Stallgefährte. «Für Lando ist es in diesem Umfeld mit wenig Grip einfacher, gute Rundenzeiten zu zeigen. Für Oscar ist das eher ein Lernprozess – aber er lernt blitzschnell, und ich erwarte ein sehr starkes Rennen von ihm.»

«Pistenverhältnisse wie in Texas, Mexiko-Stadt oder nun in Interlagos sind ziemlich ungewöhnlich. Man muss sein Auto gezielt zum Driften bringen und es dann kontrollieren, während es rutscht. Das sind seltsame Bedingungen. Aber in der Formel 1 macht eben das letzte Prozent den Unterschied aus.»

Stella betont, dass Norris am Anfang des Jahres eine ähnliche Anpassungsphase durchlief, als sich der McLaren MCL39 als schwer zu beherrschen erwies. Andrea: «Wenn wir an den Saisonbeginn zurückdenken, brauchte Lando einige Zeit, um sich an das Fahrverhalten des Wagens zu gewöhnen. Er musste verstehen, wie genau die Vorderreifen reagieren, wo die Grenzen liegen und wie er das Übersteuern kontrollieren konnte. Als ihm dieses Gefühl fehlte, war er im Nachteil, wie die Ergebnisse gegen Piastri zeigten, damals war Lando im Hintertreffen. Das ist nun anders, aber es geht hier immer um Nuancen.»


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