Üble Vorwürfe an Hamilton: Kostet viel, bringt nichts

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Superstar Lewis Hamilton liegt in der WM-Zwischenwertung nur auf dem sechsten Platz und steht nach 21 F1-Wochenenden ohne GP-Podestplatz da. Ex-GP-Fahrer Robert Doornbos erhebt üble Vorwürfe.

Es schien das Traumpaar der Formel 1 sein: Lewis Hamilton, der erfolgreichste Grand-Prix-Pilot, tritt für das erfolgreichste Team an, die stolze Scuderia Ferrari. Aber die erste gemeinsame Saison ist eine herbe Enttäuschung für alle – für den Rennstall, für den siebenfachen Weltmeister, für die treuen Tifosi.

Nicht nur, dass Hamilton seinem Stallkollegen Charles Leclerc hinterherfahren muss, er hat es an 21 F1-Wochenenden auch nicht geschafft, in einem Grand Prix einen Podestplatz zu erringen. (In den Sprints lief es besser: Sieg in China, Rang 3 in Miami.)

Es gibt reichlich Unmut bei Ferrari und viel Kritik für Ferrari-Chef John Elkann, der seine Fahrer in die Pflicht genommen hat. Der frühere Formel-1-Fahrer Robert Doornbos findet Kritik an Hamilton durchaus angebracht. Im Podcast «De Stamtafel» (der Stammtisch) sagt der 44-jährige Niederländer: «Hamilton hat gesagt, er lebe in einem Albtraum. Ich glaube, seine Worte waren: ‘Es war mein Traum, bei Ferrari zu unterschreiben, und seitdem ich dort bin, ist es ein Albtraum.’»

«John Elkann hat vor kurzem ja gesagt, die Fahrer sollten weniger reden und sich aufs Fahren konzentrieren. Ich fand es interessant, wie Leclerc und Hamilton nach Elkanns Beschwerde in ihren sozialen Netzwerken daraufhin Botschaften geschrieben haben, ganz offensichtlich mit dem Ziel, die Einheit im Team zu stärken. Doch genau das deutet für mich darauf hin, dass es bei Ferrari ernsthafte Unstimmigkeiten gibt.»

«Seien wir mal ehrlich – Ferrari zahlt Hamilton jedes Wochenende gut und gerne 2,5 Millionen, aber was liefert er dafür? Das ist schmerzhaft für ihn, aber auch für alle Ferrari-Fans.»

«Hamilton muss nun hoffen, dass Ferrari einen absolut übermächtigen Motor entwickelt hat. Sie müssen in Maranello wirklich ein Wunder vollbringen.»

«Wenn Hamilton in der kommenden Saison Charles Leclerc schlägt, wird er wieder der Held Italiens sein, und aller Ärger ist weg. Aber so weit sind wir noch nicht. Derzeit geht das alles für mich nicht auf.»

São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32:01,596 h
02. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,388 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,750
04. George Russell (GB), Mercedes, +15,267
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +15,749
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +29,630
07. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +52,642
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +52,873
09. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +53,324
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +53,914
11. Alex Albon (T), Williams, +54,184
12. Esteban Ocon (F), Haas, +54,696
13. Carlos Sainz (E), Williams, +55,420
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +55,766
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, +57,777
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +58,247
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:09,176 min
Out
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollisionsschäden
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 390 Punkte
02. Piastri 366
03. Verstappen 341
04. Russell 276
05. Leclerc 214
06. Hamilton 148
07. Antonelli 122
08. Albon 73
09. Hülkenberg 43
10. Hadjar 43
11. Bearman 40
12. Alonso 40
13. Sainz 38
14. Lawson 36
15. Stroll 32
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 22
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 756 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 398
03. Red Bull Racing 366
04. Ferrari 362
05. Williams 111
06. Racing Bulls 82
07. Aston Martin 72
08. Haas 70
09. Sauber 62
10. Alpine 22




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