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Lotus-Teamchef Eric Boullier: Internet als Lügenherd

Von Agnes Carlier
Lotus-Teamchef Eric Boullier

Lotus-Teamchef Eric Boullier

Eric Boullier, der französische Teamchef von Lotus, kann einmal mehr nur den Kopf darüber schütteln, wie im Internet Formel-1-Gerüchte als Wahrheit weiterverbreitet werden.

Eric Boullier (40) kommt derzeit kaum zur Ruhe. Nicht nur, dass die Arbeitstage des Lotus-Teamchefs derzeit kaum unter vierzehn Stunden enden – er musste sich auch mit einem höchst ärgerlichen Gerücht herumschlagen: nämlich mit seinem angeblichen Abgang bei Lotus.

Für Eric Boullier ist die Story ein weiterer Beweis dafür, wie in der modernen Medienwelt im Allgemeinen und im Internet im Besonderen gewisse Geschichten eine Eigendynamik erhalten. Gemäss der Erkenntnis: Wenn immer mehr Leute das Gleiche berichten, dann muss es ja stimmen. Boullier kritisierte schon vor Monaten das Internet als ständiger Lügenherd: «Eine Story stimmt leider nicht je eher, desto öfter Leute einander einfach abschreiben. Nur die Wenigsten machen sich die Mühe, mal anzurufen und nachzufragen. Und andere ziehen einfach falsche Schlüsse oder lassen sich von einer Quelle aufs Glatteis führen.»

Die Gerüchte schossen so ins Kraut, dass sich Boullier genötigt sah, über Twitter die angebliche Kündigung und die angebliche Offerte von Force India zu dementieren: «Ich habe weder mein Amt niedergelegt noch irgend ein Angebot erhalten.»

Boullier erklärt: «Im Grund würde derzeit alles normal laufen. Wir bereiten die Saison 2014 vor, ich hetze von einer Sitzung in die nächste, die Tage beginnen früh und enden spät. Wir geben den ganzen Tag über Vollgas. Und dann kam diese Geschichte. Nicht nur, dass ich mich gegen aussen wehren musste, ich musste auch meine Leute im Werk zusammenrufen und ihnen sagen, dass an der Story nichts dran ist. Gerücht verbreiten sich auch in einem Rennwagenwerk schnell. Die Fachkräfte sollten wissen, dass ich nach wie vor da bin und auch nirgens hingehe. Und das alles in einer Phase, in der jede Minute zählt, um mit dem neuen Rennwagen pünktlich zum ersten Wintertest Ende Januar in Jerez zu sein. Das ist eine immense Verschwendung von Zeit und Energie.»

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