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Hoffnung für Schumi: Botschaft eines Koma-Patienten

Von Mathias Brunner
Der US-Amerikaner Robin Warner ist leitender Testredakteur des Magazins «Road & Track» – und er lag vor elf Monaten mit vergleichbaren Verletzungen wie Michael Schumacher im Koma.

Der Amerikaner Robin Warner sendet die vielleicht schönste Botschaft zum traurigen 45. Geburtstag von Michael Schumacher. Denn Robin ist überzeugt: «Michael Schumacher kann ganz gesund werden. Ich glaube fest daran, dass er wieder auf die Beine kommt und das in erstaunlicher Geschwindigkeit. Nein, ich bin kein Arzt, aber ich weiss, was Schumacher jetzt durchmacht – weil ich in der fast gleichen Situation war!»

Am 7. Februar 2013 stürzte Robin Warner von einer Brücke dreizehn Meter in ein von Felsen übersätes Bachbett. Robin und seine Kollegen wollten einen Vergleichstest zwischen einer Viper und einem Mercedes SLS machen. Als die Kollegen Warner fanden, war er in vergleichbar schlechtem Zustand wie Warner.

Robin stellt fest: «Abgesehen von Schumachers hervorragender körperlicher Verfassung hatte er in gewissen Belangen auch Glück im Unglück. Der Unfall passierte im Schnee, also bei tiefen Umgebungstemperaturen. Er wurde schnell gefunden und effizient behandelt. Die Ärzte erkannten das Problem umgehend und handelten sofort.»

Warner weiter: «Ich hatte fast die gleichen Verletzungen wie Michael Schumacher, und doch sitze ich nun hier und schreibe diese Zeilen. Ich bin noch immer leitender Testfahrer. Ich fahre noch immer Rennfahrzeuge. Was ich damit sagen will – ich bin ein Kerl in verhältnismässig normaler Verfassung, und ich habe es geschafft, mich wieder ganz zu erholen. Michael Schumacher ist in einer weitaus besseren körperlichen Verfassung, also glaube ich fest daran, dass er sich auch wieder erholen kann.»

Robin Warner: «Schumis Umfeld leidet sehr»

Robin Warner weiss, wie sein Umfeld leiden musste: «Die ersten Wochen waren für meine Familie fast unerträglich hart. Die Ärzte, und ich bin sicher die Franzosen handeln da wie die Amerikaner, haben vor nichts mehr Furcht als falsche Hoffnung zu erzeugen, also informieren sie die Familie gewiss offen und schonungslos. Ich lag zwei Wochen lang im Koma. Die Ärzte sagten meiner Familie, dass ich sterben könnte. Aber ich starb nicht. Dann sagten sie meiner Familie, dass ich vielleicht eines Tages ohne fremde Hilfe atmen würde. Und ich schaffte auch das. Dann meinten sie, vielleicht würde ich mich an niemanden mehr erinnern können. Aber die Erinnerung kehrte zurück. Und so ging es weiter – die Spezialisten warnten ständig vor Dingen, die glücklicherweise nicht eintraten oder die nach und nach verschwanden. Aber das war ein langer Prozess, mit vielen kleinen Schritten.»

«Als mir endlich klar wurde, was mit mir passiert war, konnte ich auf meine Familie zählen. Mit ihrer Hilfe und ihrer Ermutigung fand ich den Weg zurück. Dennoch brauchte ich Wochen, um die Schwere meines Unfalls zu verstehen. Für mich gab es nichts zwischen dem Moment als ich von der Brücke guckte bis zu meiner Familie, die um mein Bett herum stand. Von meinem Unfall weiss ich so wenig wie Michael sich erinnern wird. Ich war desorientiert. Wieso kann ich meinen Mund nicht öffnen? Wieso fühlen sich die Arme so taub an? Wieso all diese Schläuche? Wieso bin ich so müde? Solche Fragen verlangen nach viel Zeit, sie sind nicht auf Anhieb zu verstehen.»

«Ich weiss, was die Familie Schumacher derzeit durchmacht. Sie steht vor harten und unsicheren Zeiten. Die Nächte im Krankenhaus sind lang und beklemmend. Aber ich bin mir sicher, die Familie bringt auch viel Liebe und positives Denken mit ins Krankenhaus. Und ich hoffe, Schumachers Anhänger denken ebenfalls fest an ihn. Fans, sendet Michael Eure Stärke! Das alles ist ganz viel wert für die Heilung. Mir hat es jedenfalls sehr geholfen. Ich kann mir keinen zielorientierteren und motivierteren Menschen vorstellen als Michael Schumacher. Er wird seine Situation als Herausforderung sehen. Er schafft das!»

Familie Schumacher bedankt sich

Inzwischen hat sich Familie Schumacher zum zweiten Mal über die offizielle Webpage von Michael an die Fans gewandt:

«Wir sind überwältigt! Die unglaubliche Anteilnahme der Ferrari-Fans heute vor dem Krankenhaus hat uns schlichtweg überwältigt und zu Tränen gerührt. Wir sind zutiefst dankbar, auch für die übrigen Glückwünsche, die uns erreichen.»

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