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WM-Finale Abu Dhabi: Religion geht vor Formel 1

Von Mathias Brunner
Kein Rennwagen beim Hotel Yas, wenn in Abu Dhabi das Aschura-Fest gefeiert wird

Kein Rennwagen beim Hotel Yas, wenn in Abu Dhabi das Aschura-Fest gefeiert wird

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone erklärt, wieso das WM-Finale 2014 in Abu Dhabi und nicht in Brasilien stattfindet: Grund dafür ist nicht etwa Geld, sondern das Aschura-Fest.

Für viele Menschen ist die Formel 1 ein wichtiger Teil ihres Lebens, aber es gibt eben Wichtigeres: wie etwa die Religion. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (83) hat gegenüber den Kollegen vom «Wall Street Journal» erstmals erklärt, wieso das WM-Finale 2104 nicht in Brasilien, sondern in Abu Dhabi stattfindet. «Wir haben das Rennen aus religiösen Gründen auf den letzten Platz geschoben, weil sonst die ganze Stadt geschlossen gewesen wäre. Die Feiertage wechseln dort ständig.»

Tatsächlich gibt es grundsätzlich zwei Arten von Feiertagen in Abu Dhabi – feste Feiertage (wie etwa den Nationalfeiertag vom 2. Dezember oder den Neujahrstag) und islamische Feiertage, die im Zusammenhang mit der Beobachtung des Mondes stehen und sich jedes Jahr verschieben. ??Ministerien, Behörden und Regierungseinrichtungen sind an Feiertagen geschlossen.

Zum normalen Abu-Dhabi-Termin von anfangs November wird 2014 das Aschura-Fest gefeiert. Am Aschura-Fest (zehnter Tag des Trauermonats Muharram) wird Imam Husain Ali gedacht. Der Enkel des Propheten Mohammed unterlag im Machtkampf um die Führerschaft der Muslime dem Kalifen Yazid I und starb 680 als Märtyrer in der Schlacht von Kerbala. Dieses Ereignis besiegelte die Trennung von Sunniten und Schiiten. Symbolisch steht es für den Kampf zwischen Gut und Böse.

Bei den Schiiten, für die das Märtyrertum eine zentrale Rolle spielt, wird am Aschura-Fest zum Abschluss der zehntägigen Buss- und Trauerrituale das Martyrium von Husain kultisch nachgestellt. Dabei geisseln sich die Gläubigen selbst, was oft zu Verletzungen führt. Die Aleviten feiern nach einem zwölftägigen Fasten das Aschura-Fest als Dankfest. Es gibt keine Selbstgeisselungen und nicht Husain, sondern sein Sohn Zein Al Abidin, der die Schlacht von Kerbala überlebte, steht im Mittelpunkt. Bei den Sunniten wiederum ist Aschura ein freiwilliger Fastentag.

Durchaus denkbar also, dass im WM-Kalender 2015 Abu Dhabi auf seinen Stammplatz von anfangs November zurückgeschoben wird – dann nämlich findet Aschura schon am 23. Oktober statt.

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