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Bahrain-Test: Terror und Anschläge keine Themen mehr?

Kolumne von Mathias Brunner
An den Grand-Prix-Wochenenden von Bahrain geht jeweils die Angst vor Anschlägen um. Beim Test scheint das Thema Sicherheit niemanden mehr zu interessieren.

Der Bahrain-Test findet fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Nur an zwei Tagen (21./22. März) sowie im Rahmen des zweiten Bahrain-Tests (28. Februar und 1. März) können Fans auf der Haupttribüne das Geschehen verfolgen – zum Einheitspreis von 10 Euro Eintritt. Der Aufmarsch hält sich in Grenzen. Zuhause sind nicht nur die Fans geblieben, sondern auch hunderte von Sicherheitskräften samt Polizeitautos und Schützenpanzer: von Kontrollen an der Strecke kann keine Rede sein. Angst vor Anschlägen scheint hier keiner mehr zu haben. Im Stadtzentrum, wo die meisten F1-Teammitglieder untergebracht sind, ist von Protest weit und breit nichts zu sehen.

In unserem Hotel verlaufen die Routinekontrollen wie immer: bei der Einfahrt zum Parkplatz müssen wir den Kofferraum öffnen, mit einem Spiegel wird die Wagenunterseite betrachtet. Beim Eingang der Hotellobby gehen wir durch einen Scanner wie am Flughafen, unser Rollkoffer wird durchleuchtet. Geht der schrillende Alarm los, werden wir jedoch durchgewinkt (am Flughafen passiert das eher weniger).
Auf der Autobahn Richtung «Bahrain International Circuit» (BIC) entdecken wir nur wenige Polizeifahrzeuge, welche potentiell kritische Stadtteile im Auge behalten.

Eine Rauchsäule auf dem Rückweg ins Hotel nach dem zweiten Testtag erweist sich nicht als Demonstration, sondern als Fahrzeugbrand.

Es gibt keinerlei Kontrolle zur Rennstrecke hin, auch nicht unmmittelbar an der Strecke. Die Teams tragen normale Teambekleidung. Scanner sind beim Bahrain-GP auch an der Strecke üblich (und nicht nur dort, auch in Singapur), beim Test aber wird das nicht als notwendig betrachtet. Zwei gelangweilte Torsteher winken uns müde durch, als wir vom Medienparkplatz zur Rennstrecke spazieren, von Gepäckkontrolle keine Spur. Die Lage scheint völlig entspannt zu sein.

Schlagzeilen machen hier nicht die Testfahrten oder mögliche Anschläge, sondern der Besuch von König Hamad in Indien oder die Konzert-Tour von Gitarrenlegende Eric Clapton.

Natürlich haben sich die Probleme von Bahrain nicht in Luft aufgelöst, seit wir im April 2013 hier waren – erst am vergangenen Freitag kam bei Auseinandersetzungen ein Polizist ums Leben. Natürlich gibt es immer noch Unmut im Volk und Demonstrationen. Aber offenbar sind sich Regierung und Betreiber des BIC einig darüber, dass die Sicherheit des Formel-1-Zirkus nicht unmittelbar bedroht ist.

Für die Bahraini sind die beiden Formel-1-Tests ein wichtiger Prestigetriumph über Abu Dhabi und Dubai: Für die Besucher aus Europa wurde sogar eigens eine Hochglanzbroschüre hergestellt – mit den wichtigsten Tipps und Tricks für acht Tage Testfahrten im kleinen Golfstaat.

Salman bin Isa Al Khalifa, Geschäftsleiter des BIC: «Es ist eine Ehre für uns, bei der Saisonvorbereitung eine so grosse Rolle zu spielen. Für uns ist das auch die ideale Vorbereitung auf unser Zehnjahres-Jubiläum vom kommenden 6. April, das wir mit einem Nacht-GP feiern werden.»

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