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Sebastian Vettel: Reifen-Risiko wegen Renault

Von Vanessa Georgoulas
Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery: «Mit der richtigen Kombination können wir sicherstellen, dass jeder Fahrer zwei bis drei Boxenstopps pro GP einlegen muss»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery: «Mit der richtigen Kombination können wir sicherstellen, dass jeder Fahrer zwei bis drei Boxenstopps pro GP einlegen muss»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery gesteht, dass die Probleme mit den neuen Renault-Antriebseinheiten auch die Arbeit der Reifeningenieure bremsen. Der Brite warnt, weil wichtige Erfahrungsdaten fehlen.

Technische Probleme sorgen auch am zehnten Vorsaison-Testtag für Sorgenfalten bei den Renault-befeuerten Teams. Sowohl der Renner von Weltmeister Red Bull Racing als auch die Lotus- und Caterham-Boliden waren am Morgen deutlich seltener auf dem Bahrain International Circuit unterwegs als die Konkurrenz. Einzig Toro Rosso schaffte mit Routinier Jean-Eric Vergne 30 Runden.

Davon kann der ehemalige Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo nur träumen. Der Red Bull Racing-Aufsteiger war am Morgen der letzte Pilot, der auf die Strecke ging – eineinhalb Stunden nachdem die Boxenampel auf grün geschaltet hatte. Dabei hätte der Australier jeden Erfahrungskilometer im neuen Renner nötig - genauso wie sein Nebenmann Sebastian Vettel.

Doch nicht nur die Piloten leiden unter dem Testdefizit. Denn durch die vielen Probleme sind die Renault-Kunden nicht nur bei der Triebwerksabstimmung im Hintertreffen, auch die Reifenarbeit leidet unter den fehlenden Erfahrungskilometern. Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery erklärt im Interview mit Crash.net: «Natürlich leidet unsere Testarbeit etwas unter den Renault-Problemen und deren Folgen. Denn man weiss nie, wie sich das Chassis über viele Runden verhalten wird, wenn man es vorher nicht ausprobiert.»

Doch der Brite ist zuversichtlich, dass die neuen Pirelli-Reifenmischungen im Vergleich zu ihren umstrittenen Vorgängern eine Verbesserung darstellen: «Wenn man Abends um die Strecke spaziert, sieht man sehr viel weniger Gummi-Kügelchen, die auf der Strecke geblieben sind – und das war eines unserer Ziele für 2014. Natürlich kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob man seine Ziele erreicht hat, wenn man nur mit ein, zwei Autos testen kann. Das Abriebs-Niveau ist markant gesunken, aber es gibt immer noch einen thermischen Abbau, der sich besonders auf einer Strecke wie dieser hier in Bahrain bemerkbar macht. Wir sind soweit zufrieden mit unseren Ergebnissen.»

Hembery ist auch überzeugt, dass die neuen, härteren Reifenmischungen weiterhin für Spannung in den Grands Prix sorgen werden: «Die Zeitabstände zwischen den verschiedenen Härten stimmen, die unterschiedlichen Mischungen liegen zeitlich nicht zu nahe beieinander, deshalb können wir mit der richtigen Kombination weiterhin dafür sorgen, dass jeder Pilot im Rennen zwei bis drei Boxenstopps einlegen muss.»

Deshalb plant Pirelli auch nicht, die neuen Mischungen bis zum ersten Rennen in Melbourne weiter zu modifizieren: «Nein, wir sind sehr, sehr glücklich damit. Doch wir wissen auch, dass sich der Sport und die Autos sehr schnell verändern können. Selbst wenn man diese Testwoche mit der Vorwoche vergleicht, findet man sicher einige deutliche Veränderungen bei der Performance. Wir bleiben also pragmatisch und sagen: Wir sind glücklich, aber...»

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