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Monaco Teil 2: Die großen Gewinner

Von Petra Wiesmayer
In Monaco gab es immer mal wieder Sieger, mit denen keiner gerechnet hatte. Einer dieser «One Hit Wonder» war Olivier Panis, der im Fürstentum den einzigen Sieg seiner Karriere feierte.

Zu Zeiten, als die Piloten noch «Herrenfahrer» waren, machte einer der ganz Großen diesem Titel einmal alle Ehre. Rudolf Caracciola, der 1936 in seinem Mercedes-Benz auch den ersten deutschen Sieg holen sollte, ließ beim Rennen 1932 seinen Kontrahenten Nuvolari als Sieger die Ziellinie passieren. Später meinte er, das sei nur fair gewesen, da Nuvolari sicher gewonnen hätte, wenn er keine Motorpanne gehabt hätte. Den letzten Sieg vor dem Krieg holte sich Manfred von Brauchitsch 1937 auf Mercedes.

Ein weiterer großer Name in der langen Siegerliste des monegassischen Grand Prix ist Juan Manuel Fangio. Beim erst zweiten Rennen der offiziellen Formel-1-Historie holte er sich in Monaco am 21. Mai 1950 den ersten seiner insgesamt 24 Grand-Prix-Siege.

Dabei wäre das fast noch schief gegangen. Nach einer Massenkollision war die Strecke weitgehend blockiert. Fangio hatte aber bemerkt, dass die Zuschauer alle in die «falsche» Richtung schauten, also nicht zu den heranbrausenden Autos. Er ging vom Gas und konnte das Knäuel der Havaristen mit viel Glück und Geschick gerade noch umschiffen. 

Zwanzig Jahre später fuhr Jochen Rindt seinen ersten und einzigen Monaco-Sieg nach Hause. Jack Brabham lag eigentlich die ganze Zeit in Führung und sah schon aus wie der sichere Sieger. Dann machte er aber einen Fehler und der zweitplatzierte Rindt jagte als erster über die Ziellinie, während der verdutzte Rennleiter auf Brabham wartete und fast vergaß, die Fahne zu schwenken.

Auch Graham Hills dritter Monaco-Triumph gehört sicher in die Kategorie der ungewöhnlichsten Siege. Heute ist es absolut undenkbar, dass ein Fahrer während des Rennens aussteigt, sein Auto auf die Strecke zurückschiebt und dann auch noch gewinnt. Genau das tat aber Hill 1965. Nachdem er nach einem Verbremser in der Schikane geradeaus gefahren war, stieg er aus, schob sein Auto zurück, ging als Fünfzehnter wieder ins Rennen - und gewann. 

In dieselbe Kategorie passt der Gewinner von 1982. Riccardo Patrese hing in seinem Brabham hinter dem führenden Alain Prost fest, als es zwei Runden vor Schluss zu regnen begann und Prost sich in die Leitschienen drehte. Später hatte auch Patrese einen Dreher und Pironi und de Cesaris gingen an ihm vorbei. Trotzdem führte Patrese aber noch, wusste es aber nicht, da er dachte, er hätte noch Rosberg vor sich. Was er nicht wusste war, dass der Williams vor ihm nicht Rosberg war, sondern Daly, der weit zurück lag. «Erst als ich zur Fürstenloge gerufen wurde, und Fürst Rainer mir gratulierte, habe ich erfahren, dass ich gewonnen hatte.»

Einen Überraschungssieger gab es auch mehr als ein Jahrzehnt später. Michael Schumacher stand 1996 auf der Pole Position, beendete das Rennen dann aber bereits in der ersten Runde, als seinen Ferrari er in der Mirabeau auf regennasser Straße in die Leitplanke setzte. Damon Hill, der das Rennen bereits seit dem Start über 40 Runden lang anführte, sah das Ziel ebenfalls nicht. Im Tunnel hauchte der Motor seines Williams plötzlich sein Leben aus und Jean Alesi übernahm die Führung. 

Der Franzose solle aber ebenfalls die Zielflagge nicht sehen. Ein Aufhängungsschaden 20 Runden später zwang auch ihn dazu, aufzugeben. Der strahlende Sieger hieß schließlich Olivier Panis, der als 14. gestartet war und der erste der am Ende noch verbliebenen vier Fahrer war, die ins Ziel kamen. Der Franzose feierte in Monaco seinen einzigen Sieg in der Formel 1 und den letzten für sein Team Ligier.

Monaco Teil 3: Der ungekrönte König– lesen Sie später.

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