Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Akustik-Turbo: Brauchen wir ihn überhaupt?

Von Joe Saward
Grand Prix von Australien in Melbourne: Gut gefüllte Tribünen

Grand Prix von Australien in Melbourne: Gut gefüllte Tribünen

Wenige Tage vor dem glamourösesten aller Grands Prix schimpfen einige noch immer über das angeblich mangelhafte Geräusch der Formel-1-Motoren. Ist das fundiert?

Die jüngste Wortmeldung in Sachen des angeblich so lausigen Motoren-Sounds kommt von den Herren Rennpromotern. Sie finden, man müsse dringend etwas unternehmen. Aber warum sollten wir auf eine Gruppe von Männern hören, die nicht einmal genügend Macht hat, um die Formel-1-Gruppe zum Senken der Antrittsgelder zu bewegen?

Wovor haben diese Männer Angst? Dass keine Fans mehr kommen? Ist diese Furcht begründet?

In Australien in März tauchten an vier Tagen 314.900 Fans auf, am Sonntag waren es 100.500 Rennfreunde. Das sind stattliche Zahlen. Ich höre, dass im Albert Park einige betrunkene Fans «Mr. Melbourne Grand Prix» Ron Walker beschimpft und mit Ohrstopfen beworfen haben. Offenbar hat das den hochsensiblen Herrn Walker im übertragenen und wörtlichen Sinne sehr getroffen.

In Malaysia gingen die Zuschauerzahlen um 25 Prozent zurück. Aber das lag nicht am mangelnden Sound, das lag an der Tragödie um Flug MH370. Ein Land, das trauert, hat keine Lust auf eine Spassveranstaltung wie einen Grand Prix. Der Terminwechsel für Malaysia (nicht mehr gleich im Anschluss an Australien) bedeutete auch, dass in einigen Zielmärkten der Asiaten die Ferien vorbei waren (wie etwa in Singapur).

In Bahrain kamen mehr Fans, weil das Rennen in den Abend verlegt worden ist und weil die innenpolitischen Querelen dieses Mal eine kleinere Rolle spielten.

Zum Shanghai-GP erschienen 180.000 Fans an drei Tagen, das ist auf gleich hohem Niveau wie im vergangenen Jahr.

In Spanien kamen mehr als 205.000 Fans (davon 91.480 am Renntag). Zugegeben, das sind weniger als in der Vergangenheit, aber das hat vorrangig nicht mit dem Motorengetöse zu tun, sondern mit der Tatsache, dass Lokalheld Alonso mit Ferrari hinterherfährt. Zudem geht es den Menschen dreckig: In Spanien ist jeder Vierte ohne Arbeit. Da muss der Gürtel so eng geschnallt werden, dass für viele ein Formel-1-Ticket einfach nicht mehr drin liegt.

Mein Fazit: Der angeblich so miese Motorensound hat die Fans nicht vom Besuch der Rennen abgehalten. Ganz egal, was die Rennpromoter sagen.

Insofern könnten die Motorenhersteller die Versuche getrost abbrechen, den Sound lauter zu machen.

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