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Vor GP in Silverstone: Romain Grosjean besucht Lotus

Von Vanessa Georgoulas
Lotus-Pilot Romain Grosjean: «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es sei nicht frustrierend gewesen!»

Lotus-Pilot Romain Grosjean: «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es sei nicht frustrierend gewesen!»

Lotus-Pilot Romain Grosjean hofft in Silverstone seine Barcelona-Form wiederzufinden. Im Interview erklärt der französisch-schweizerische Doppelbürger, warum der Grossbritannien-GP eine Art Heimrennen für ihn ist.

Obwohl Romain Grosjean in Österreich ein schwieriges Rennwochenende erlebte und mit Platz 14 unter den eigenen Erwartungen blieb, blickt er mit viel Zuversicht aufs anstehende Lotus-Heimrennen auf dem Silverstone Circuit. Im Interview spricht er über seinen geplanten Werksbesuch, die grössten Herausforderungen des Grossbritannien-Laufs und die Erinnerungen, die er mit der britischen Traditionsstrecke verbindet.

Romain Grosjean, wie gefällt dir Silverstone?

Es ist ein fantastischer Rundkurs, der viele Highspeed-Kurven umfasst und unserem Lotus E22 besser liegen sollte als die Strecken, auf denen wir zuletzt unterwegs waren und die alle Schwächen unseres aktuellen Pakets offenbart haben.

In Österreich wurdest du wegen eines Getriebeproblems ans Ende des Feldes zurückversetzt. Wie geht man mit einem solchen Frust um?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es sei nicht frustrierend gewesen! Es war eines jener Probleme, bei denen das Zusammenspiel eines elektronischen und ein mechanischen Teiles nicht geklappt hat. Dies hat dazu geführt, dass ich aus der Boxengasse starten musste. Auf gewisse Weise startest du so mit einem leeren Blatt ins Rennen – alles, was man von da hinten aus erreicht, ist ein Gewinn. Ich habe also die Zähne zusammengebissen und mein Bestes gegeben, obwohl es während der Fahrt noch weitere Probleme gab.

Und wie war die Leistung auf der Strecke?

Auf dem Red Bull Ring konnten wir unsere Stärken nicht ausspielen. Auch andere Teams hatten ähnliche Probleme. Uns quälte ein Bremsproblem, deshalb musste ich mich stark konzentrieren, denn keine Runde glich der anderen. Du weisst in dieser Situation nicht, was dich erwartet!

Welche Erinnerungen verbindest du mit dem Silverstone Circuit?

Ich siegte 2011 dort in der GP2-Serie, ich muss also sagen, dass mir die Strecke ziemlich gut gefällt! Bei meinem Formel-1-Debüt konnte ich in Silverstone gleich Punkte einfahren. Im vergangenen Jahr lief es dann nicht so gut. Diesmal muss also wieder ein gutes Resultat her.

Wieso ist Silverstone bei den Formel-1-Piloten so beliebt?

Silverstone ist eine Herausforderung, die sich prima anfühlt. Es ist eine der schnellsten Strecken des WM-Kalenders. Der Kurs umfasst legendäre Kurven wie die Maggots-Becketts-Chapel-Passage. Es fühlt sich sehr gut an, wenn man durch diese Kurven pfeilt, ich kann es kaum erwarten, dieses Gefühl wieder zu spüren. Für das Lotus-Team ist es auch ein spezieller Grand Prix, denn das Werk ist ganz in der Nähe. Ich finde es schön, nicht nur das Rennteam zu sehen, sondern auch einige der vielen Mitarbeiter aus dem Werk, die uns an der Strecke erleben wollen. Nur dank ihnen können wir ausfahren, sie leisten unglaublich gute Arbeit. Ich werde dem Werk vor dem GP einen Besuch abstatten, es wird sich also auch für mich wie ein Heimrennen anfühlen.

Wie läuft so ein Werksbesuch denn ab?

Es hat etwas Magisches. Du weißt, dass da so viele Leute unglaubliche Ressourcen aufwenden, nur um zwei Autos zum Laufen zu bringen, mit denen du und dein Teamkollege in Autorennen auf der ganzen Welt antreten könnt. Das ist ein Riesenprivileg. Jeder in Enstone macht seinen Job unglaublich gut. Natürlich war dieses Jahr schwierig, denn unsere Leistung blieb unter den eigenen Erwartungen, aber jeder einzelne Mitarbeiter arbeitet hart, damit wir unsere Ziele doch noch erreichen.

Was gefällt dir am Rennwochenende in Sivlerstone?

Der GP ist nicht weit von meinem Zuhause entfernt, ich kann also in meinem eigenen Bett schlafen und meine Familie um mich haben. Es ist schön, einen GP zu haben, bei dem ich für einmal nicht zum Flughafen muss. Es ist auch schön, so nahe am Werk zu sein, wo alle ihr Bestes geben, damit wir das bestmögliche Paket zur Verfügung haben.

Und welches werden die grössten Herausforderungen im Grossbritannien-GP?

Das Wetter wird sicher eine Rolle spielen, in den letzten Jahren war es immer mindestens einmal am Wochenende nass. Das ist auch keine Überraschung. Ich wohne hier sehr nahe an der Strecke, und von meinen vielen Besuchen im Werk in Enstone weiss ich, dass das Wetter in dieser Region sehr unberrechenbar sein kann. Ein englischer Sommertag ist wunderbar – nur leider auch sehr selten. In diesem Jahr sagen die Prognosen aber keine so schlechten Bedingungen voraus. Der GP wird sicher fantastisch, sollte das Wetter mitspielen – mit allen Fans, die an die Strecke kommen.

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