Valentino Rossi sucht das Glück

Sebastian Vettel: «Mich selbst ins Aus geschossen»

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel weiss: «Über die Ränge 1 und 2 müssen wir ja nicht sprechen»

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel weiss: «Über die Ränge 1 und 2 müssen wir ja nicht sprechen»

Formel-1-Champion Sebastian Vettel sicherte sich im Brasilien-GP den fünften Platz, ärgerte sich aber hinterher über eine Fehleinschätzung im Duell mit Kevin Magnussen, die zwei Positionen kostete.

«Das war heute so gut es ging», erklärte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nach dem Brasilien-GP und so gesehen müsste Sebastian Vettel damit auch zufrieden sein. Doch der Champion übte sich nach dem zweitletzten WM-Lauf auf dem Autódromo José Carlos Pace in Selbstkritik. Zu Recht, schliesslich büsste er schon auf den ersten Metern zwei Positionen gegen McLaren-Rookie Kevin Magnussen und Ferrari-Star Fernando Alonso ein, die er sich hinterher in harter Arbeit wieder erkämpfen musste.

Vettel erklärte: «An die vierte Kurve habe ich nicht so gute Erinnerungen. Kevin ist ein bisschen schwer einzuschätzen, deshalb habe ich ihm Platz gelassen. Ich wusste nicht genau, wo er ist und habe ihm die Türe etwas weit offen gelassen. Da habe ich mich selber ein bisschen ins Aus geschossen. Es war ein bisschen zu viel, ich bin auf die schmutzige Seite gekommen und habe das Auto am Ausgang verloren. Ich bin etwas weit rausgekommen und hatte keinen Schwung mehr. So sind gleich zwei Autos vorbeigekommen.»

Der vierfache Weltmeister gesteht: «Es war sehr eng. Gerade am Anfang, da wollte ich etwas Druck auf Fernando ausüben, denn wir waren schneller. Auf der Geraden war leider kein Vorbeikommen. Ich kam nicht nahe genug ran. Deshalb wusste ich am Schluss auch, dass es schwierig ist, an Kimi vorbeizukommen. Da das Paket gleich ist. Auch Jenson mit dem Mercedes-Motor war schwer zu überholen. Als es zwischen den beiden heiss wurde und Jenson vorbeikam, musste ich meine Chance auch nutzen, auch wenn es aussen rum war. An diese Kurve habe ich bessere Erinnerungen, da habe ich schon ein paar Mal Leute aussen herum überholt. So auch heute. Aber es geht natürlich nur, wenn der Andere mitspielt.»

Der Red Bull Racing-Pilot schildert: «Gerade am Anfang war es mit den weichen Reifen nicht ganz klar, wie lange wir draussen bleiben können. Wir wussten, dass es ziemlich aggressiv wird. Wenn man im Verkehr steckt, überhitzen sie einfach noch mehr als sie es ohnehin schon tun. Deshalb war es ganz wichtig, sich das Rennen manchmal etwas einzuteilen.» Zum Schluss seiner Rennanalyse erklärt der Heppenheimer versöhnlich: «Ich denke, das war das Maximum heute. Schade ist, dass es nicht ganz zum vierten Rang gereicht hat. Wir haben vor dem Rennen gedacht, dass die McLaren vielleicht in Reichweite sein könnten, vor allem was das Renntempo angeht. Aber wir waren wohl heute ziemlich auf Augenhöhe.»

Mit Blick auf das nächste Rennen sagt Vettel: «Es hängt davon ab, wie stark Williams sein wird. Sie sind zuletzt immer stärker geworden und haben die Konstanz. Über die Ränge 1 und 2 müssen wir ja nicht sprechen. Heute hat es leider nicht geregnet. Das ist natürlich auch in Abu Dhabi ziemlich unwahrscheinlich. Aber man weiss nie. Hoffentlich können wir dort Best of the Rest werden.»

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