Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

McLaren bestätigt Fernando Alonso und Jenson Button

Von Andreas Reiners
Wochenlang hatte McLaren die Fahrerpaarung für die kommende Saison offen gelassen. Nun ließ der Traditionsrennstall die Katze aus dem Sack: Fernando Alonso wird wie erwartet zur neuen Saison zu McLaren zurückkehren.

Eine kleine Überraschung ist sein Teamkollege. McLaren setzt auch 2015 auf Routinier Jenson Button. Leidtragender ist somit Rookie Kevin Magnussen, der sein Cockpit nach nur einem Jahr wieder räumen muss. Der Däne soll aber als Ersatzfahrer an Bord bleiben.

Alonso fuhr bereits 2007 für McLaren fuhr hatte sich damals im Streit von dem Team getrennt. Er bekam als zweimaliger Champion mit Renault bei McLaren damals Lewis Hamilton an die Seite gestellt. Das Resultat: Am Ende gewann Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen den Titel.

In den vergangenen Monaten gab es ein beispielloses Versteck- und Pokerspiel zwischen dem Spanier und seinem neuen Arbeitgeber. Zunächst ließ die offizielle Trennung von Alonso und seinem bisherigen Arbeitgeber Ferrari auf sich warten, so dass Sebastian Vettel wiederum seinen Wechsel von Red Bull Racing zu der Scuderia erst vor dem Großen Preis von Abu Dhabi offiziell verkünden konnte.

Doch auch danach ließ sich Alonso nicht in die Karten schauen, auch McLaren mauerte. Gehaltsfragen oder auch Vertragsdetails wurden als Gründe spekuliert, sogar ein Abschied aus der Formel 1 machte die Runde, nach Alonsos Besuch bei der WEC schien sogar ein Wechsel in den Sportwagen im Bereich des Möglichen. Immer wieder mussten die Formel-1-Fans vertröstet werden. Auch wenn die Verpflichtung eigentlich ein offenes Geheimnis war. Alonso habe sich angeblich aber auch gegen eine mögliche McLaren-Erfolglosigkeit absichern wollen, hieß es. Denn die ersten Gehversuche der neuen alten Kombination McLaren und Honda verlief bei den Tests in Abu Dhabi äußerst holprig.

Während der Wechsel des zweimaligen Weltmeisters Alonso somit letztendlich keine große Überraschung mehr ist, sieht das bei seinem Teamkollegen anders aus. Denn die F1-Karriere von Jenson Button schien eigentlich schon beendet. Lange war der 22-Jährige Magnussen Favorit auf das zweite Cockpit. In den vergangenen Tagen jedoch wendete sich offenbar das Blatt.

Viele frühere und aktuelle Formel-1-Piloten sprachen sich trotz seiner 34 Jahre für Routinier Button aus. Der Weltmeister von 2009 selbst hatte seine ungewisse Situation mit Humor genommen. Hatte mit einem Augenzwinkern erklärt, dass er noch keinen Anruf erhalten habe, weil er eine neue japanische Nummer habe.

Nun hat Button Gewissheit und geht in sein 16. Jahr in der Königsklasse. McLaren hat sich gegen eine langfristige Lösung entschieden, dafür aus Sicht des Rennstalls aber wohl für eine schlagkräftige Mischung aus Können und Erfahrung. Alonso, immerhin auch schon 33, holte 2005 und 2006 den Titel und in 235 Rennen 32 Siege und 22 Poles.

Alonso gilt auch als Pilot, der aus einem durchschnittlichen Auto noch das Maximum herausholen kann. Zuletzt bewies er das 2014 im chronisch schwächelnden Ferrari. Und McLaren tritt 2015 nach dem Wiedereinstieg von Honda und einem sportlich sehr schwierigen Jahr mit neuen Antriebseinheiten an.

Und deshalb setzt McLaren wohl auch auf die Erfahrung von Button. Der hatte sich 2014 nicht nur im internen Duell gegen Magnussen durchgesetzt, sondern neben seinem Titel in 266 Rennen 15 Mal gewonnen. 50 Mal stand er auf dem Podium, acht Mal holte er die Pole.

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