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Harte Kritik: Deshalb scheiterte der Marussia-Antrag

Von Adam Cooper
Graeme Lowdons Antrag blitzte in der Formel-1-Strategiegruppe ab

Graeme Lowdons Antrag blitzte in der Formel-1-Strategiegruppe ab

Marussias Antrag, die 2014er-Autos auch in dieser Saison einsetzen zu dürfen, wurde von der Formel-1-Strategiegruppe aus zwei Gründen verworfen, wie Force India-Teamchef Bob Fernley erklärt.

Viele Formel-1-Fans und auch Fahrerlager-Dauergäste verstehen nicht, warum die Teams dem Antrag von Marussia auf eine WM-Teilnahme mit den Vorjahres-Autos nicht zustimmten. Gestern, Donnerstag, erteilte die Formel-1-Strategiegruppe dem in finanzielle Not geratenen Rennstall, der unter dem neuen Namen Manor F1 Team starten will, eine Absage.

Gegenüber «The Independent» verriet Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone: «Drei oder vier Teams waren dagegen.» Als der Antrag den Strategiegruppe-Mitgliedern vorgelegt wurde und Force India als erste Stimme der entsprechenden Regeländerung eine Abfuhr erteilte, erübrigte sich die Befragung der weiteren Team-Vertreter. Denn für eine solch kurzfristige Regeländerung wäre Einstimmigkeit erforderlich.

Force India-Teamchef Bob Fernley verrät, dass dies aus zwei Gründen geschah: Einerseits wirft er dem Antrag zu wenig Substanz vor, andererseits sei er nicht regelkonform. Deshalb dauerte die Diskussion darüber auch nicht lange.

Das Problem ist: Der Brief, mit dem er Antrag gestellt wurde, kam von Marussia-Geschäftsleiter Graeme Lowdon, und nicht vom Insolvenzverwalter, wie es die Regeln verlangen. Auch sollen im Brief nur wenige Informationen zur Zukunft des Teams und den möglichen neuen Besitzern oder Investoren enthalten sein.

Zudem wird kein Wort darüber verloren, dass man ein 2015er-Auto vorbereiten wolle. Das rief bei einigen Mitgliedern der Strategiegruppe zu grosse Zweifel an einer zuverlässigen WM-Teilnahme hervor.

Fernley erklärt: «Während des Treffens wurde klar, dass der Antrag nicht regelkonform war und auch zu wenig Substanz bot. Der spekulative Antrag enthielt auch keine weiteren Informationen oder Dokumente, um eine Ausnahmeregelung zu rechtfertigen. So gab es etwa keine Details zu den neuen Eignern oder einen strukturierten Plan, wie alles ablaufen soll. Angesichts dieser fehlenden Informationen, der unsicheren Garantien und der spekulativen Natur des Antrags wurde die Entscheidung getroffen, sich lieber auf den Erhalt der verbliebenen unabhängigen Teams zu konzentrieren.»

Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing, McLaren und Williams sind ständige Mitglieder der Strategie-Gruppe, Als «Best of the Rest» darf in diesem Jahr auch Force India einen Vertreter schicken. Jedes Team hat bei Entscheidungen eine Stimme, während die Vertreter der Rechteverwalterin FOM und des Automobilweltverbands FIA je sechs Stimmen abgeben dürfen.

Beim Meeting waren Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone, FIA-Präsident Jean Todt, Toto Wolff und Niki Lauda (Mercedes), Ron Dennis und Eric Boullier (McLaren), Sergio Marchionne und Maurizio Arrivabene (Ferrari), Christian Horner (Red Bull Racing), Claire Williams (Williams) und Fernley anwesend.

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