Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

1000-PS-Motor: Wird er heute auf Eis gelegt?

Von Mathias Brunner
Gilles Villeneuve 1979: So spektakulär soll die Formel 1 wieder aussehen

Gilles Villeneuve 1979: So spektakulär soll die Formel 1 wieder aussehen

Die so genannte Formel-1-Kommission muss heute darüber befinden, wie der Grand-Prix-Sport der Zukunft aussehen soll. Werden die Pläne für eine spektakulärere Formel 1 verschoben?

Nach wochenlangen Diskussionen der einzelnen Formel-1-Arbeitsgruppen werden heute vielleicht die Weichen für die neue Formel 1 gestellt: in Genf trifft sich die Formel-1-Kommission.

Gemäss Reglement sind für Änderungen gewisse Vorlaufzeiten eingeplant. Um für die Saison 2016 etwas zu ändern, müssen diese Änderungsvorschläge bis zum 1. März 2015 durch alle Entscheidungsgremien tröpfeln (siehe weiter unten «Formel-1-Entscheidungsfindung: So geht es»).

Danach gibt es für Änderungen nur noch zwei Möglichkeiten: entweder alle Rennställe sind einverstanden (was der Erfahrung nach selten passiert), oder die Änderung wird aufgrund der Sicherheit eingeführt (was die FIA jederzeit tun kann, hier jedoch für eine andere Formel 1 nicht zutrifft).

Auf dem Tisch liegt der Vorschlag von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, die Motoren auf 1000 PS Leistung zu kitzeln. Die Motorenhersteller sträuben sich nicht grundsätzlich gegen diese Idee, sie finden jedoch, 2016 komme dafür zu früh.

Vorgeschlagen ist auch, den Autos ein aggressiveres Aussehen zu geben, wie etwa mit breiteren Hinterreifen und grösseren Flügeln.
Die Entscheidungsfindung wird durch die Tatsache erschwert, dass noch keiner weiss, wer 2017 in der Formel 1 Reifen liefert und welche Reifengrösse wir dann überhaupt haben.

Sollte es innerhalb der Formel-1-Kommission keine Einigung darüber geben, welche Vorschläge dem Weltrat zum Abnicken weitergereicht werden, so bleiben die für 2016 vorgesehenen Regeln in Kraft.

Formel-1-Entscheidungsfindung: So geht es

Verschiedene Arbeitsgruppen reichen ihre Ideen der so genannten Strategiegruppe weiter. Sie besteht aus Vertretern von sechs Rennställen, des Autoverbands FIA sowie der «Formula One Group». Jede dieser drei Parteien besitzt sechs Stimmen. Einige Teamchefs geben sich die grösste Mühe zu beteuern, dass die Strategiegruppe nur Vorschläge mache und eine Grobrichtung vorschlage. Die Wahrheit ist, dass hier Schlüsselentscheidungen gefällt werden.

Der weitere Ablauf: die Ideen der Strategiegruppe gehen an die Formel-1-Kommission. Die hat nur die Möglichkeit, einen Vorschlag abzunicken oder abzulehnen. Über die gegenwärtige Zusammensetzung der Kommission ist im FIA-Reglement nichts zu finden. Einst bestand sie aus: einem Vertreter von «Formula One Management» (also Bernie Ecclestone) sowie der FIA (üblicherweise der Präsident), aus Vertretern aller Rennställe, aus sechs Rennpromotern (drei aus Europa, drei aus Übersee), die von FOM aufgestellt werden, aus zwei Vertretern von Rennstrecken (eine aus Europa, eine aus Übersee), von den Teams ernannt, dazu aus Repräsentanten des Reifenherstellers (also Pirelli), der Motorenhersteller sowie der Sponsoren (zwei, aus verschiedenen Marktbereichen). Somit kamen wir ungefähr (abhängig von der Anzahl Teams) auf ein Gremium von 24 Fachleuten.

Allerdings haben wir nicht eine Stimme pro Vertreter. Es gibt immer zwölf Team-Stimmen, ungeachtet dessen, ob wir nun zwölf Rennställe haben oder nur neun. Wenn von diesen neun eine interne Abstimmung zum Beispiel 5:4 ausgeht, so werden die restlichen drei Stimmen zur Mehrheit addiert (8:4).

Wir könnten auch sagen: Wenn die grössten fünf Teams zusammenhalten, dann haben die kleinen vier nichts zu sagen.

Auch die Formel-1-Gruppe ist machtvoll: kein Rennpromoter würde es sich mit jener Firma verscherzen, welche die Rennen vergibt! Die FIA hingegen hat hier so gut wie nichts zu melden.

Ist in der Kommission ein Vorschlag gutgeheissen, geht der zum Abnicken an den so genannten Weltrat der FIA. Hier könnte die FIA eine Idee blockieren. Die Ratsmitglieder stellen sich in der Regel hinter ihren Präsidenten, schliesslich wollen sie ihren feinen Posten nicht verlieren.

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