Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Ferrari und Sebastian Vettel: Wo stehen sie wirklich?

Von Mathias Brunner
Ferrari vor Mercedes, davon träumen die Tifosi

Ferrari vor Mercedes, davon träumen die Tifosi

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hält den Ball der Erwartungen flach. Das ist eine weise Taktik. Denn Ferrari ist mit Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen auf gutem Weg.

Wie schlau sind die Tifosi aus zwölf Testtagen geworden? Sebastian Vettel sagt vor seiner Abreise aus Barcelona: «Eins muss klar sein – Mercedes wird in Australien in der ersten Startreihe stehen. Aber dahinter sehe ich eine ganze Gruppe, wir, Williams, Red Bull Racing, mit uns natürlich am liebsten in der zweiten Reihe.»

So ganz unrealistisch ist das nicht: Kimi Räikkönen fuhr mit Felipe Massa im direkten Vergleich auf Augenhöhe, Sebastian Vettel verlor nicht nur auf seinen Stallgefährten Zeit, sondern auch das Fernduell mit Valtteri Bottas von Williams.

Ferrari hat zweifellos Fortschritte gemacht, mehr noch als Mercedes im Testwinter. Das gibt Mumm. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene tut klug daran, das Positive nach diesem Testwinter zu betonen.

Ungefähr das Letzte, was der neue Steuermann nun braucht, sind Erschlagzeilen wie – aus dem WM-Titel wird wieder nichts.

Fiat- und Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat im vergangenen Herbst festgehalten, das der Neuaufbau von Ferrari nicht über Nacht gehen werde. Damit hat er den schärfsten Federn aus Italien schon mal die Tinte entzogen.

Teamchef Maurizio Arrivabene gibt sich jovial, das kommt bislang gut an. Der Italiener sucht ein kollegiales Verhältnis zu den Medien, kein Vergleich zum arrogant wirkenden Vorgänger Marco Mattiacci. Damit hat Ferrari automatisch mehr Goodwill.

Arrivabene, der gut Angekommene, nomen est omen, sagt: «Jetzt darf ich festhalten, dass wir unsere Ziele erreicht haben. Der neue Wagen verhält sich so, wie wir uns das von ihm erwartet hatten. Kimi Räikkönen hat ja den direkten Vergleich mit dem Vorjahresmodell, und er bestätigt, welche Fortschritte wir gemacht haben. Gleichzeitig behalten wir die Füsse auf dem Boden. Wir wissen, dass unser Weg noch lang ist.»

«Jeder kann sehen, dass Mercedes vorne ist. Aber wir dürfen uns davon nicht beirren lassen. Wir müssen konzentriert unseren Weg weitergehen. Mit Konzentration, Disziplin und harter Arbeit werden wir im Laufe der Zeit nach vorne kommen, das sind die Schlüssel zum Erfolg. Ich habe mich vor die versammelte Truppe gestellt und genau das gesagt.»

Barcelona-Test 2, alle Bestzeiten

1. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:22,792 min (Freitag)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:23,022 min (Samstag)
3. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Mercedes, 1:23,063 min (Sonntag)
4. Felipe Massa (BR), Williams-Mercedes, 1:23,262 (Samstag)
5. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari, 1:23,276 (Samstag)
6. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 1:23,469 (Sonntag)
7. Felipe Nasr (BR), Sauber-Ferrari, 1:24,023 (Sonntag)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso-Renault, 1:24,191 (Samstag)
9. Romain Grosjean (F), Lotus-Mercedes, 1:24,200 (Samstag)
10. Marcus Ericsson (S), Sauber-Ferrari, 1:24,477 (Samstag)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso-Renault, 1:24,527 (Sonntag)
12. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:24,638 (Sonntag)
13. Nico Hülkenberg (D), Force India-Mercedes, 1:24,939 (Samstag)
14. Sergio Pérez (MEX), Force India-Mercedes, 1:25,113 (Sonntag)
15. Kevin Magnussen (DK), McLaren-Honda, 1:25,225 (Samstag)
16. Jenson Button (GB), McLaren-Honda, 1:25,327 (Sonntag)
17. Daniil Kvyat (RUS), Red Bull Racing-Renault, 1:25,947 (Donnerstag)
18. Pastor Maldonado (YV), Lotus-Mercedes, 1:26,705 (Freitag)

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