Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Deutschland-GP: Entscheidung am Wochenende

Von Petra Wiesmayer
In wenigen Tagen entscheidet Bernie Ecclestone über Gedeih oder Verderb des Grand Prix von Deutschland

In wenigen Tagen entscheidet Bernie Ecclestone über Gedeih oder Verderb des Grand Prix von Deutschland

An diesem Wochenende wird es ernst für den Grand Prix von Deutschland. Dann will Bernie Ecclestone eine Entscheidung fällen, ob das Rennen wie geplant im Juli ausgetragen wird.

Seit der ersten Saison der neuen Formel 1 im Jahr 1950 gastiert die Königsklasse regelmäßig in Deutschland. Mit Ausnahme von 1960, als es es keinen deutschen Grand Prix gab, wurde jedes Jahr entweder auf dem Nürburgring oder in Hockenheim gefahren und Geschichte der Königsklasse in Deutschland geht sogar bis ins Jahr 1926 zurück.

Bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs standen so klangvolle Namen wie Rudolf Caracciola – der mit sechs Siegen immer noch den Rekord hält – Bernd Rosemeyer oder Tazio Nuvolari auf der Siegerliste. 2015 könnte nun das erste Jahr seit 65 Jahren werden, in denen kein Formel-1-Rennen auf deutschem Boden stattfindet.

Geplanter Austragungstermin für den Grand Prix von Deutschland ist der 19. Juli und eigentlich wäre in diesem Jahr der Nürburgring an der Reihe, das Rennen zu veranstalten. Ob Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Co. aber tatsächlich in der Eifel starten werden, entscheidet sich am kommenden Wochenende. Dann müsse Klarheit herrschen, ob und wo ein deutscher Grand Prix in dieser Saison gefahren wird, sagte Chefvermarkter Bernie Ecclestone der Deutschen Presse Agentur.

Bisher verhinderten finanzielle Differenzen mit dem Nürburgring eine Einigung, Ecclestone steht aber auch in Verhandlungen mit dem Hockenheimring als möglichen Gastgeber 2015. «Ich bin nicht sicher, ob es klappen wird», meinte der 84-Jährige auf die Frage, ob es in dieser Saison überhaupt einen Grand Prix von Deutschland geben werde.

Seit 2009 wechseln sich der Nürburgring und Hockenheim mit der Austragung des Rennens ab, aufgrund der wirtschaftlichen Turbulenzen in der Eifel und des Betreiberwechsels der Stecke (mehr dazu HIER) konnte mit Ecclestone aber bisher kein Konsens erzielt werden. «Wenn Veranstalter ein Event ansetzen, ein Rockkonzert oder ein Tennismatch oder was auch immer, dann wissen sie, was die Bedingungen sind. Wenn sie die Bedingungen nicht erfüllen können, dann läuft es nicht», hält der Brite fest.

Zu Gerüchten, dass Mercedes oder oder die öffentlich Hand in die Kasse greifen könnten, um das Rennen zu ermöglichen, meinte Ecclestone, das sei deren Entscheidung. «Wenn es so ein großartiger Markt ist, dann sollte man doch nicht denken, dass es so ein Problem wäre.» Er würde sowieso nicht verstehen, wieso der Formel 1 in Deutschland die Zuschauer davonlaufen, und das trotz der Erfolge von Sebastian Vettel uns Mercedes. «Wir wissen es nicht. Es ist ziemlich seltsam.»

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