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Honda-Ingenieur: Siege auch 2016 ausser Reichweite?

Von Rob La Salle
Ryo Mukumoto mit seinem Baby, dem Honda S660

Ryo Mukumoto mit seinem Baby, dem Honda S660

Ryo Mukumoto (26) ist der Komet am Ingenieurhimmel von Honda. Der Techniker hält auch den Finger dorthin, wo es weh tut. Er zeichnet für das Formel-1-Engagement ein nüchternes Bild.

Ryo Mukumoto fiel als 19-Jähriger in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Honda durch gute Arbeit beim Modellbau auf, aber was wirklich in ihm steckte, zeigte sich bei einem Design-Wettbewerb – da stach er in einer Honda-internen Ausscheidung knapp 400 Rivalen aus. Honda machte ihn daraufhin mit 22 zum jüngsten leitenden Ingenieur in der Firmenhistorie. Seine Vision von einem Roadster wurde in Form des adretten S660 Wirklichkeit.

Inzwischen hat Mukumoto eine andere Aufgabe: er ist einer der Honda-Spezialisten, welche aus McLaren-Honda eine siegfähige Kombination machen sollen. Wie es scheint, ist der ehrgeizige junge Mann trotz seines Traums von einem coolen Roadster auch ein Realist. Auf die Frage, ob McLaren-Honda dieses Jahr noch eine Siegchance habe, sagt er: «Nein, und das kommende Jahr wird auch schwierig. Für eine so neue Kombination ist es sehr schwierig, auf Anhieb zu gewinnen, wo doch die anderen einen so grossen Erfahrungsvorsprung haben. Klar werden wir 2016 versuchen zu gewinnen, aber Garantien gibt es im Motorsport nicht.»

Im vergangenen Testwinter hatten viele Formel-1-Freunde darüber gestaunt, wie Honda-Rennchef Yasuhisa Arai unbekümmert über Siege sprach, wo doch der McLaren-Honda mehr stand als fuhr. Inzwischen hat Arai die Ziele ein wenig korrigiert.

Mukumoto meint bei den Kollegen der «Marca»: «Unser Ziel muss darin bestehen, bis zum Ende der Saison 2015 dritte Kraft zu werden. Wenn wir das schaffen, dann wäre das eine tolle Leistung.»

Mukumoto bestätigt, was die Fahrer Alonso und Button angedeutet haben: «Wir sind vom Limit noch weit entfernt, was unsere Antriebseinheit angeht. Wir verbessern uns ständig, aber es ist alles nicht so einfach. Wir kämpfen, aber wir sind von der Spitze zu weit weg. Ich würde sagen, wir schaffen es derzeit nur zu 70 Prozent, die Möglichkeiten der Antriebseinheit zu nutzen.»

Eine Abkürzung zum Erfolg gibt es gemäss Mukumoto nicht: «Wir müssen weiter Erfahrung sammeln. Unser Motor ist noch so neu. Vergleiche mit anderen Herstellern bringen nichts. Wir haben uns für einen eigenwilligen Design-Weg entschieden, und vielleicht waren einige der Entscheidungen nicht die richtigen. Wenn wir jedoch unsere Wertmarken zur Entwicklung einsetzen, dann wird der Motor besser.»

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