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Jacques Villeneuve: Gilles Villeneuve-Bruder siegt

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve senior

Jacques Villeneuve senior

Auf dem «Circuit Gilles Villeneuve» ist Jacques Villeneuve im Einsatz: nicht Sohn Jacques, sondern Jacques sr., Bruder des 1982 verstorbenen Ferrari-Stars. Der 61-Jährige stand auf dem Podest!

Formel-1-Fans wissen: auf der kanadischen GP-Strecke, die den Namen seines Vaters Gilles trägt, ist Jacques Villeneuve an der Arbeit, der 1997er Weltmeister mit Williams ist TV-Experte für die italienische Sky und für den französischen Canal+. Was kaum jemand weiss: noch ein Jacques Villeneuve ist hier auf der Insel, allerdings macht sich kaum jemand die Mühe, sich ins Formel-Ford-Fahrerlager zu begeben, um dort Jacques Villeneuve sr. zu treffen, den Bruder des 1982 in Belgien tödlich verunglückten Ferrari-Stars Gilles Villeneuve.

Jacques senior ist inzwischen 61 Jahre alt, von jener Hälfte aller Kanada-GP-Besucher, die ausserhalb von Québec herkommen, wird er so gut wie nie erkannt. Das kann ihm nur Recht sein, der andere Villeneuve hat nie ein grosses Gedöns um seine Person gemacht.
«Die Veranstalter haben mich gefragt, ob ich hier in der Formel Ford fahren wolle. Ich habe gedacht – wieso nicht? Ich schätze, sich haben gedacht, dass mit einem Villeneuve im Rahmenprogramm ein paar Zuschauer mehr kommen.»

Verblüffend: Jacques Villeneuve fuhr schon im Rahmenprogramm des Kanada-GP 1978 auf dieser Strecke, einen Tag, bevor bei klirrender Kälte sein Bruder Gilles mit Ferrari seinen ersten Formel-1-GP gewann!

Ganz so erfolgreich wie damals – auch Jacques gewann 1978 übrigens sein Rennen – ist er heute nicht. An der Spitze fahren andere. «Aber das ist mir nicht so wichtig. Rennfahren ist wie Radfahren, das verlernst du nicht.»

Mit 61 Jahren macht Villeneuve allerdings zwei Dritteln des Startfeldes etwas vor, einige Gegner könnten theoretisch seine Enkel sein. Beim Rennen heute Sonntagmorgen hier in Montreal gewann er eben mal die Seniorenwertung und kletterte zum Jubel der Fans aufs Podest. Mit Rang 9 zog er sich gegen die Jungspunde mehr als respektabel aus der Affäre, gestern wurde er Elfter – bei 38 Teilnehmern!

Villeneuve fühlt sich im Sitzen derzeit am wohlsten: im vergangenen Februar hat er sich bei einem Sturz mit dem selber gebauten Snowmobil am rechten Bein einen Schienbeinbruch zugezogen, er hinkt noch stark. Aber das war das kleinere Problem: Im Winter 2013 wurde bei ihm Magenkrebs diagnostiziert, nicht operabel. Nach acht Chemotherapien konnte die heimtückische Erkrankung unter Kontrolle gebracht werden. Die Ärzte hatten selber nicht daran geglaubt. Villeneuve ist Pragmatiker: «Solche Dinge passieren eben im Leben. Da muss man durch.»

Natürlich wird Jacques auf dem kanadischen Stadtkurs auf Schritt und Tritt an seinen Bruder erinnert: «Wir waren wie Zwillinge.»

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