Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Formel 1-Krise: Jetzt schimpft auch Martin Whitmarsh

Von Vanessa Georgoulas
25 Jahre war Martin Whitmarsh ein Protagonist im Formel-1-Fahrerlager

25 Jahre war Martin Whitmarsh ein Protagonist im Formel-1-Fahrerlager

Als McLaren-Teamchef prägte Martin Whitmarsh die Formel 1 fünf Jahre mit, bevor er sich 2013 in Richtung America's Cup verabschiedet hat. Nun erklärt der Brite, warum ihm der Blick auf die Königsklasse Kummer bereitet.

Für Martin Whitmarsh ist das Kapitel Formel 1 vorerst abgeschlossen. Der 57-jährige Brite, der 25 Jahre seiner Karriere bei McLaren verbracht hat – die letzten fünf davon als Teamchef des Traditionsrennstalls aus Woking – ist nun im Team des britischen Segel-Stars Ben Ainslie, der sich auf die älteste Segelregatta der Welt, dem America's Cup, vorbereitet.

Entsprechend ruhig ist es um Whitmarsh geworden, doch angesichts der Situation, in der sich die Formel 1 derzeit befindet, übt auch er Kritik an der Königsklasse. Im Gespräch mit den Kollegen von Reuters erklärt er: «Ich versuche, der Formel 1 fern zu bleiben und keine Kommentare abzugeben, aber es macht mich sehr traurig, was mit dem Sport passiert. Ich denke, es wird erst einen grossen Knall geben müssen, bevor sich etwas ändert. Das wird wahrscheinlich passieren, aber es macht mich traurig, diesen Prozess mitansehen zu müssen.»

Der frühere Teamchef der britischen McLaren-Truppe betont: «Ich liebe die Formel 1 und ich liebe McLaren. Ich habe dort 25 Jahre meines Lebens verbracht. Aber es macht mich einfach nur traurig. Wenn man sich die Geschichte anschaut, dann hatte man da den Sport, wie er vor 30 Jahren war. Dann folgte die Ära der Tabakindustrie, in der die Formel 1 wuchs, und schliesslich die Hersteller-Ära, in der zeitweise sieben der neun grössten Autobauer in der Königsklasse vertreten waren. Doch als die Wirtschaftskrise kam, änderte sich alles.»

Whitmarsh weiss: «Auch die Formel 1 muss sich verändern, aber dazu muss sie erst einmal herausfinden, wo die Schwierigkeiten liegen. Und sie muss auch einen gerechteren Schlüssel zur Verteilung der Einnahmen finden, denn das ist ein Streitpunkt, der schon seit Jahren existiert und derzeit leider zu einer sehr schwierigen Situation führt.»

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