Yasuhisa Arai: «Honda hat mehr Power als Renault»

Dass der Gang vor die Medien für Yasuhisa Arai derzeit einem Spiessrutenlauf gleicht, liegt nicht nur am Formtief der japanischen V6-Turbos, sondern auch an den vollmundigen Versprechungen, die der Honda-Motorsportchef immer wieder in aller Öffentlichkeit machte. So sprach er schon vor dem Beginn der Saison von Podestplätzen.

Als sich die Misere abzeichnete, erklärte Arai, dass der Rückstand von Honda auf die überlegenen Mercedes-Antriebseinheiten zwar immer noch 50 PS betrage, jener auf Ferrari jedoch nur 30 und im Vergleich zu den schwachen Renault-Antriebseinheiten seien die Triebwerke aus dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Sakura sogar 25 PS stärker.

Auch in Monza beteuerte der Japaner nach dem sechsten Q3-Aus von Fernando Alonso und Jenson Button erneut: «Ich habe nie von 25 PS gesprochen, aber nach einigen Gesprächen mit anderen Ingenieuren und Teams dürfte der Unterschied etwa in diesem Bereich liegen. Honda ist stärker als Renault, aber ich kann nicht genau sagen, um wieviele PS.»

Arai behauptete auch: «Wir haben die Power unserer V6-Turbos auf den Prüfständen gemessen, und auch die Elektro-Power. Leider bringen wir diese auf den Geraden nicht auf die Strecke, deshalb sieht unser Speed nicht so gut aus. Aber wir haben den Schwachpunkt unserer Antriebseinheit ausgemacht und sind schon jetzt für 2016 am entwickeln.»

Alonso erklärte nach dem Qualifying, das er nach 18 Minuten hinter Button auf Platz 17 beendete, unverblümt: «Es spielt keine Rolle, wo wir in der Startaufstellung stehen werden. Wir sind so langsam auf den Geraden, dass uns die Gegner noch in der ersten Runde gleich wieder schnappen werden.»

Kein Wunder also, dass die Kritik am Honda-Motorsportchef immer härter ausfällt. Doch Fragen nach seinem Rücktritt beantwortet Arai genauso wenig wie die Frage, ob er sich bei seinen beiden Weltmeistern schon dafür entschuldigt habe, weil er ihre Karrieren verschwende.