Valentino Rossi sucht das Glück

Sebastian Vettel und Ferrari: Erstes Meeting war laut

Von Mathias Brunner
Sebsatian Vettel

Sebsatian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel blickt zufrieden auf die Saison 2015 zurück. Aber der Heppenheimer weiss: Der schwierigere Teil kommt jetzt. Ferrari-Chef Sergio Marchionne will den Titel.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat gefordert: Ferrari muss 2016 um den WM-Titel kämpfen. Das ist eine starke Ansage. Aber sie gründet auf den verblüffenden Fortschritten, die Ferrari 2015 gelungen sind. Mit einem Sebastian Vettel, der schon im zweiten Rennen in Rot triumphierte, im Hitze-GP von Malaysia.

Vettel sagte über den ersten Sieg mit Ferrari: «Ich hatte ja das Privileg, vor dieser Saison schon 39 Mal in der Formel 1 gewinnen zu dürfen, aber der erste Sieg mit Ferrari, als in Sepang nach dem Rennen die deutsche und dann die italienische Hymne gespielt wurde, die Freude des ganzen Ferrari-Teams zu sehen, das war schon etwas ganze Besonderes, so etwas vergisst du nicht so schnell.»

«Wenn wir eine Chance hatten, dann haben wir die genutzt. Aber klar wollen wir mehr. Unser Anspruch muss, in jedem Rennen um den Sieg mitreden zu können und damit letztlich den Titel anzuvisieren.»

Vettel über das Entwicklungsrennen zwischen Mercedes und Ferrari: «Es ist einfacher, im Winter einen grossen Schritt nach vorne zu machen als während der laufenden Saison. Aber diese Chance haben die anderen natürlich auch. Wir versuchen, den Trend zu halten und grössere Fortschritte zu erzielen als die Gegner. Wir müssen uns weiter steigern. Wir wissen, wo unsere Schwächen liegen. Die Atmosphäre im Team ist gut, jeder ist gut drauf, alle legen sich ins Zeug, um Ferrari an die Spitze zu bringen.»

«Die ganze Saison hat uns zunächst einmal Mut und Kraft gegeben, besonders mit dem Start. Und wir wissen alle, wo wir hin wollen. Die zweite Geige zu spielen ist zwar besser als die fünfte oder sechste, aber wir wollen die erste Geige spielen und ganz nach vorne. Wir wissen, dass es ein hartes Stück Arbeit ist, aber wir haben uns von Anfang an das Ziel gesetzt, zusammen an die Spitze zurückzukommen. Jetzt wird erstmal auf die Saison angestossen, aber spätestens am Dienstag beim Test geht es wieder mit Vollgas los mit der Vorbereitung fürs nächste Jahr.»

In einer Gastkolumne für die Müncher tz fügt Vettel nun hinzu: «Mit drei Siegen konnte keiner rechnen. Fast wichtiger aber ist die Konstanz, die wir hatten. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Trotzdem gibt es noch viel zu tun und man darf auch nicht vergessen, dass ganz am Anfang die Zielsetzung doch war, kleine Brötchen zu backen.»

Vettel war sich klar darüber, was mit dem Mythos Ferrari auf ihn zukommt, und doch wurde er überrascht: «Die Fans bei Ferrari sind natürlich unglaublich, die Gemeinschaft und die Leidenschaft rund um die Welt für Ferrari ist unglaublich und wirklich überwältigend. Bei Ferrari herrscht eine andere Unternehmenskultur. Da muss man sich erst daran gewöhnen.»

«Ich habe schon beim ersten Rennen in Australien ein wenig gestaunt: Nach dem ersten Meeting wurde es sehr laut und es wurde viel gestikuliert. Da war ich erst mal ein bisschen überrascht. Aber ich glaube, ich hab meinen Teil gelernt und werde weiter lernen müssen. Aber generell sind wir auf einem guten Weg und die Dinge, die am Anfang vielleicht noch etwas unrund waren, sind schon runder geworden und laufen besser. Ich glaube, jetzt kommt langsam alles Schritt für Schritt gut zusammen.»

«Natürlich ist die Verlockung da, direkt fürs nächste Jahr ans ganz Grosse zu denken, aber man darf nicht die ganzen kleinen Schritte auf dem Weg vergessen, denn es war ein sehr grosser Umbruch im letzten Winter: Neuer Fahrer, aber vor allem auch sehr viele neue Leute, die zum Team dazugestossen sind und viele, die ihre Position gewechselt haben. Also so etwas dauert normalerweise seine Zeit. Ich glaube, das Hervorragende an dem Jahr war, dass die Erfolge jetzt doch geholfen haben, das Ganze etwas zu beschleunigen und hoffentlich im nächsten Jahr noch besser zu machen. Für Prognosen ist es aber jetzt noch viel zu früh.»

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