MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Spanien: Vettel mit neuem Ferrari-V6, Hamilton patzt

Von Mathias Brunner
​Halbzeit am drittletzten Formel-1-Wintertesttag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Wir sagen, wer im Plan liegt und wer schon jetzt in Rückstand gerät.

Haben wir das nicht schon mal erlebt bei den Wintertests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya? Ein Ferrari lange Zeit in Führung, ein Mercedes ist Dauerlauf-Champion, ein Haas parkt. Der Morgen des drittletzten Formel-1-Wintertesttags hat kein komplett neues Bild gezeichnet, eher die bisherigen Eindrücke verstärkt.

Weltmeister Lewis Hamilton hat erneut am meisten Runden gedreht. Längere Pausen waren nur notwendig, weil die Mercedes-Mechaniker am Silberpfeil grosse Messgitter montierten und später wieder abbauten.

Am Silberpfeil sind modifizierte Barge-Boards (die seitlichen Luftleit-Elemente beim Cockpit) zu erkennen, dazu sind die Heckflügelplatten anders geschlitzt, zudem gibt es neu einen Dreiteiler als Zusatzflügel über dem Getriebe (was die Engländer so hübsch «monkey seat» nennen, also Affensitz).

Gut eine Stunde vor der Mittagspause gönnte sich Hamilton auf der mittelharten Mischung eine 1:24,723 min, das war einen Hauch langsamer als die bisherige Tagesbestzeit von Sebastian Vettel auf unmarkierten Pirelli. Bei den Walzen ohne Farbmarkierung, welche die jeweilige Mischung verrät, handelt es sich um Versuchsreifen der Mailänder, die Mischung ist nur den Reifenspezialisten bekannt.
Mit seiner schnellsten Zeit auf mittelharten Reifen ist Hamilton damit langsamer unterwegs gewesen als tags zuvor Nico Rosberg. Der Deutsche war um rund vier Zehntelsekunden schneller. Fraglich ist, ob die Spritlast die gleiche war. Aber bald sollte ein weiterer Hinweis folgen, dass Rosberg derzeit möglicherweise den Silberpfeil schärfer schiesst.

Lewis Hamilton durfte dann endlich mal auf weichen Reifen auf die Bahn (Mercedes verzichtet bekanntlich auf den Einsatz von superweich und ultraweich): Aber der Weltmeister blieb 34 Tausendstelsekunden hinter Kevin Magnussens Bestmarke (mit den superweichen Reifen). Hat Hamilton geblufft? Denn Rosberg fuhr mit den weichen Reifen fast eine Sekunde schneller. Lewis ging nochmals auf die Bahn und feilte drei Zehntel weg, damit ist Rosberg aber immer noch klar der schnellere Mann, trotz Hamiltons Tagesbestzeit. Noch ein Bluff oder kommt Rosberg derzeit mit dem Mercedes-Benz besser zurecht?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff stapelt tief: «Lobende Kommentare übers Auto und die langen Einsätze bedeuten keine GP-Siege. Wir wissen doch noch gar nicht, wozu die Gegner fähig sind. Wir halten die Füsse mal schön auf dem Boden.»

Sebastian Vettel rückte mit einem neuen Ferrari-Motor aus: Der bisher an sechs Testtagen verwendete 1,6-Liter-V6-Turbo wurde nach Maranello zurückgeschickt. Nicht etwa, weil er kaputt wäre. Vielmehr wollen die italienischen Techniker lieber auf dem Prüfstand als im Rennwagen herausfinden, wann die Antriebseinheit bei zunehmender Laufdauer zu kränkeln beginnt. Ein kluges Vorgehen.

Denn sorgenfrei ist Ferrari durchaus nicht: Gestern tauchte angeblich ein Problem mit der Benzinversorgung im Haas-Renner von Esteban Gutiérrez auf, heute gibt Teamchef Günther Steiner zu, dass vielmehr ein Turbolader gewechselt werden musste. Das hat jetzt mit der Kraftstoffversorgung nicht so viel zu tun. Seither haben wir den Mexikaner nicht mehr auf der Bahn gesehen, denn nach einer Installationsrunde mit dem neuen Lader stellten die Techniker Anomalien in der Datenaufzeichnung fest. Das ist schmerzlich für ihn, denn heute Mittwoch ist sein letzter Wintertesttag.

Und Sauber (ebenfalls mit dem 2016er Ferrari-V6 ausgerüstet) wird von einem Problem mit der Elektrik oder der Elektronik an die Box gefesselt, der Schwede Marcus Ericsson hat bislang nur drei Installationsrunden zurücklegen können. Der Motor springt zwar an, aber anhand der Daten funktioniert er nicht makellos. Erst kurz vor der Mittagspause konnten einige Ericsson-Fans ihren Lieblingsfahrer wieder auf der Bahn sehen.

VIP-Alarm im Fahrerlager: Ski-Star Lindsey Vonn ist da (an Krücken) und Fussballidol Johan Cruyff. Der guckte bei seinem niederländischen Landsmann Max Verstappen bei Toro Rosso vorbei.

Barcelona, 6. Tag (Mittwoch, 2. März) – Morgenzeiten

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:23,622 (73)
2. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:23,933 (56)
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,611 (63)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,151 (57)
5. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:25,183 (45)
6. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:25,235 (42)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,300 (59)
8. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,188 (58)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:27,064 (43)
10. Marcus Ericsson (S), Sauber C35-Ferrari, 1:30,309 (7)
11. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, keine Zeit (1)

Barcelona-Testzeiten, 5. Tag (Dienstag, 1. März)

1. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:23,022 (82 Runden) W
2. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:23,229 (123) U
3. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:24,735 (93) W
4. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:24,836 (72) M
5. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:25,049 (69) W
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,051 (90) M
7. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,176 (144) W
8. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:25,336 (121) W
9. Felipe Nasr (BR), Sauber C35-Ferrari, 1:25,493 (103) W
10. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,760 (119) W
11. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:26,661 (23) M
12. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:29,593 (45) W
U = ultraweiche Reifen, S = superweich, W = weich, M = mittelhart

Die wichtigsten Termine

Formel-1-Wintertests
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

2. Barcelona-Test: So wird gefahren
Mercedes
Mittwoch 2. März: Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)
Donnerstag 3. März: Nico Rosberg (Morgen), Lewis Hamilton (Nachmittag)
Freitag, 4. März: Lewis Hamilton (Morgen), Nico Rosberg (Nachmittag)
Ferrari
Mittwoch und Freitag: Sebastian Vettel
Donnerstag: Kimi Räikkönen
Williams
Mittwoch: Valtteri Bottas
Donnerstag und Freitag: Felipe Massa
Red Bull Racing
Mittwoch und Freitag: Daniel Ricciardo
Donnerstag: Daniil Kvyat
Force India
Mittwoch und Freitag: Sergio Pérez
Donnerstag: Nico Hülkenberg
Toro Rosso
Mittwoch und Freitag: Carlos Sainz
Donnerstag: Max Verstappen
Sauber
Mittwoch und Freitag: Marcus Ericsson
Donnerstag: Felipe Nasr
McLaren-Honda
Mittwoch und Freitag: Jenson Button
Donnerstag: Fernando Alonso
Manor
Mittwoch und Donnerstag: Pascal Wehrlein
Freitag: Rio Haryanto
Renault
Mittwoch: Kevin Magnussen
Donnerstag und Freitag: Jolyon Palmer
Haas F1
Mittwoch: Esteban Gutiérrez
Donnerstag und Freitag: Romain Grosjean

Erster Wintertest Barcelona, die Bestzeiten

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (Di) U
2. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,110 (Mi) S
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:23,477 (Do) U
4. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (Di) U
5. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (Di) S
6. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,293 (Do) U
7. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:24,840 (Do) S
8. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (Di) M
9. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (Di) W
10. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,263 (Do) W
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,393 (Do) M
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (Mo) M
13. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (Di) W
14. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (Di) W
15. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,874 (Mi) W
16. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (Di) W
17. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,053 (Do) W
18. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (Di) W
19. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (Di) W
20. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,239 (Mi) M
21. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:26,483 (Do) W
22. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (Mo) W
23. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,266 (Do) W
U = ultraweiche Reifen, S = superweich, W = weich, M = mittelhart

Barcelona-Testzeiten, 4. Tag (Donnerstag, 25. Februar)
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:23,477 (76 Runden)
2. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:24,293 (92)
3. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:24,840 (75)
4. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:25,263 (152)
5. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:25,393 (110)
6. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,053 (119)
7. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,187 (86)
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,295 (99)
9. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:28,483 (35)
10. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:27,802 (89)
11. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,266 (51)
12. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, keine Zeit (3)

Barcelona-Testzeiten, 3. Tag (Mittwoch, 24. Februar)
1. Nico Hülkenberg (D), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,110 (92 Runden)
2. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,874 (73)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF16-H, 1:25,977 (58)
4. Kevin Magnussen (DK), Renault RS16, 1:26,014 (103)
5. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,084 (74)
6. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,239 (152)
7. Felipe Nasr (BR), Sauber C34-Ferrari, 1:26,392 (112)
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:26,421 (77)
9. Daniil Kvyat (RU), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,497 (74)
10. Felipe Massa (BR), Williams FW38-Mercedes, 1:26,712 (109)
11. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,919 (51)
12. Rio Haryanto (RI), Manor MRT05-Mercedes, 1:29,808 (72)

Barcelona-Testzeiten, 2. Tag (Dienstag, 23. Februar)
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:22,810 (125)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:23,525 (112)
3. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:23,650 (101)
4. Nico Rosberg (D), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:24,867 (172)
5. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:25,237 (108)
6. Esteban Gutiérrez (MEX), Haas VF-16-Ferrari, 1:25,524 (78)
7. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:25,648 (134)
8. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:25,925 (71)
9. Fernando Alonso (E), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,082 (119)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:26,189 (42)
11. Max Verstappen (NL), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:26,539 (121)

Barcelona-Testzeiten, 1. Tag (Montag, 22. Februar)
1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF16-H, 1:24,939 (69 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes F1 W07 Hybrid, 1:25,409 (155)
3. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB12-TAG Heuer, 1:26,044 (86)
4. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW38-Mercedes, 1:26,091 (80)
5. Alfonso Celis (MEX), Force India VJM09-Mercedes, 1:26,298 (57)
6. Jenson Button (GB), McLaren MP4-31-Honda, 1:26,860 (83)
7. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR11-Ferrari, 1:27,180 (55)
8. Marcus Ericsson (S), Sauber C34-Ferrari, 1:27,555 (88)
9. Pascal Wehrlein (D), Manor MRT05-Mercedes, 1:28,292 (54)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-16-Ferrari, 1:28,399 (31)
11. Jolyon Palmer (GB), Renault RS16, 1:29,356 (37)

Formel-1-WM

20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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