Valentino Rossi sucht das Glück

Rätsel Racing-Raritäten: Kleiner Ausflug am See

Von Mathias Brunner
​Das neue Rätsel «Racing-Raritäten» bietet eine ungewöhnliche Perspektive: Ein Formel-1-Renner mit Vollgas an einem See. Wer ist es? Wann und wo ist das Bild entstanden? Machen Sie mit!

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Rarität beim letzten Rätsel war zwar nicht der Volkswagen-Konzern in der Formel 1 (leider nur als Werbung entlang der Strecke), sondern vielmehr der Fahrer des zeitlos eleganten Brabham BT44-Ford: Es war der Liechtensteiner Frederick «Rikky» von Opel – Urenkel von Firmengründer Adam Opel. Wir sind beim Grossen Preis der Niederlande in Zandvoort, es sollte der letzte von zehn Formel-1-Starts von Opels sein, nach Einsätzen für Ensign 1973 und 1974 sowie für Bernie Ecclestones Brabham-Rennstall 1974.

Von Opel wurde zwar in New York geboren, hatte aber einen Liechtensteiner Pass und ist damit bis heute der einzige Formel-1-Pilot aus dem kleinen Land. Er begann seine Rennkarriere unter dem Pseudonym Antonio Bronco, doch als er mit dem Gewinn einer britischen Formel-3-Meisterschaft (Lombard North Central Championship) 1972 bewiesen hatte, dass er durchaus Autofahren konnte, war Bronco schon längst in Pension geschickt und durch den richtigen Namen ersetzt. 1972 schlug von Opel auf dem Weg zum Titel immerhin jenen Tony Brise, der Jahre später als kommender GP-Sieger galt und der zusammen mit Graham Hill 1975 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.

Von Opel und sein Vermögen standen hinter dem Formel-1-Projekt des früheren Rennfahrers Morris (Mo) Nunn, der mit ihm 1973 in den GP-Sport aufstieg. Von Opel und Nunn schlugen sich mit dem Modell MN01 (N173) beachtlich, für 1974 wurde der N174 (oder MN02) gebaut, doch nach einem katastrophal schlechten Training in Argentinien verliess von Opel das Team Knall auf Fall. Nunn sollte bis 1982 mit Ensign in der Formel 1 bleiben, später verkaufte er seine Team-Anteile an Teddy Yip und ging in die USA. Dort eroberte Nunn als Renningenieur von Emerson Fittipaldi (Patrick Racing) sowie von Alex Zanardi und Juan Pablo Montoya (Chip Ganassi Racing) einen CART-Titel nach dem anderen.

Und von Opel? Er ersetzte im Brabham-Werksteam Richard Robarts (der kein Geld mehr hatte). Von Opel wurde in Schweden und den Niederlanden jeweils Neunter (seine besten Formel-1-Ergebnisse), nach einer Nichtqualifikation in Frankreich hängte er mit 26 Jahren den Helm an den Nagel. Sein Cockpit ging an den talentierteren Carlos Pace aus Brasilien. Über das spätere Leben von von Opel ist so gut wie nichts bekannt. Er lebte in den USA und soll sich heute angeblich in Thailand aufhalten.

Der Brabham BT44 gilt unter Formel-1-Freunden als eines der schönsten GP-Autos aller Zeiten, vor allem später im Design von Martini Racing: Der Wagen aus der Feder von Gordon Murray gewann 1974 mit Carlos Reutemann drei Rennen, 1975 wurde der Argentinier damit WM-Dritter.

Beim neuen Rätsel spielt wieder einmal der Hintergrund den entscheidenden Hinweisgeber. Ein Formel-1-Renner in voller Fahrt an einem See? Hmm. Und kommen uns die Formen des Autos nicht sehr bekannt vor? Ganz zu schweigen vom Fahrerhelm.

Wer war es? Wann und wo ist das Bild entstanden?

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln.

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