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Sainz (Toro Rosso): «Hätte ich sofort unterschrieben»

Von Andreas Reiners
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Wie holt man aus einem fast schon komplett verkorksten Formel-1-Wochenende in Montreal noch etwas heraus? Mit einem starken Fahrer und einer klugen Strategie.

Eigentlich war das Wochenende für Toro Rosso nach dem Qualifying so gut wie gelaufen. Carlos Sainz hatte sein Auto in die «Wall of Champions» gesetzt und wurde wegen eines Getriebewechsels auch noch um fünf Startplätze zurückversetzt: Rang 20 für den Spanier.

Doch Sainz und Toro Rosso blieben davon gänzlich unbeeindruckt und fuhren dank eines Husarenritts und einer klugen Strategie beim GP in Kanada noch in die Punkte. «Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, hätte ich das sofort unterschrieben», meinte Sainz nach seinem neunten Platz und damit zwei Punkten.

Hinzu kommt: Viel mehr wäre für Toro Rosso auch bei einem besseren Startplatz wahrscheinlich nicht herausgesprungen, denn Montreal ist nicht unbedingt die Paradestrecke der Jungbullen.

«Ich habe es da draußen sehr genossen», sagte Sainz. Toro Rosso erwischte den richtigen Moment für den ersten Stopp und nutzte den sogenannten Undercut, wodurch Sainz nach seinem Reifenwechsel auf den weichen Pneus freie Bahn hatte. Das spülte ihn letztendlich in die Top Ten. «Da auch ohne meinen Fehler im Qualifying mehr als Platz acht wohl nicht drin gewesen wäre, können wir sehr glücklich und zufrieden sein. Das Ergebnis zeigt, dass wir stark sind und uns konstant verbessern», meinte Sainz, der damit auch bewies, dass das Lob von Alain Prost gerechtfertigt ist.

Der Franzose hatte vor dem Rennen erklärt: «Wenn ich sagen müsste, wer mich im ersten Teil der Saison am meisten beeindruckt hat, dann komme ich natürlich an Max Verstappen nicht vorbei. Aber in diesem Zusammenhang wird mir zu wenig von Carlos Sainz geredet. Seine Entwicklung ist im Schatten von Verstappen verlaufen, aber ich finde, er macht das sehr gut», so Prost, der Sainz als Nachfolger für Kimi Räikkönen bei Ferrari ins Gespräch brachte.

Und Sainz' aktueller Teamkollege? Daniil Kvyat stand in den vergangenen Wochen stark in der Kritik und startete nicht viel besser als Sainz. Durch die Strafe in Monaco war es letztendlich Platz 15. Der Russe schaffte es allerdings nicht in die Punkte und wurde Zwölfter.

«Das war ein ziemlich langweiliges Rennen», sagte er, nachdem der Kampf um den letzten Punkt an Force-India-Pilot Sergio Pérez ging. Die ultraweichen Reifen im letzten Stint brachten nicht das, was man sich bei Toro Rosso erwartet hatte. «Sie wurden im Kampf mit den Auto um uns herum zerstört. Leider habe ich die meiste Zeit des Rennens hinter einem Auto im Verkehr festgesteckt», sagte Kvyat.

Das Positive: Für ihn war es endlich mal wieder ein Wochenende ohne große Zwischenfälle, ohne Crashs und Kritik. «Das habe ich gebraucht», meinte er, nachdem er bekanntermaßen zunächst von Red Bull Racing zu Toro Rosso degradiert worden war und anschließend weiter Negativ-Schlagzeilen geschrieben hatte.

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